Es handelt sich um einen Porsche 911 Targa, Baujahr 1976, der speziell für die Gendarmerie angefertigt wurde. Unter der Haube versteckt sich keiner der damals üblichen Serien-Motoren, sondern einer mit deutlich mehr PS - ein Motor des Carrera 2.7. Damit konnten die Polizisten bei Verfolgungsjagden richtig Gas geben.
Die Polizei setzte auf diesen Wagen, weil die leistungsstärkeren Porsche auch äußerlich durch die Karosserie auffielen. Da war dieser 911 zumindest optisches Understatement. Aber wenn es drauf ankam, hatten die Polizisten doch mehr Power unter der Haube, als das Blech drumherum vermuten ließ.
Als Polizeiwagen fiel der Porsche natürlich trotzdem auf. Der hatte nämlich Blaulicht und den typischen orangenen Gendarmerie-Streifen längs auf der Motorhaube. Dieser Streifen ist sogar noch auf dem Auto drauf, das versteigert wird.
Mit 240 km/h Spitze war dieses Auto damals in den 70ern wahrscheinlich das schnellste Polizeiauto, das man bekommen konnte. Und der Wagen wird wohl auch viele Kilometer auf dem Zähler haben. Wie viele genau, ist nicht bekannt. Aber die Polizeiporsche von damals liegen alle zwischen 300.000 und 500.000 Kilometer.
Die Polizei hatte damals sogar eigene Mechaniker, die sich nur um diese Wagen kümmerten. Von 20 Stück existieren nach den Angaben des Auktionshauses Bonhams heute nur noch fünf. Die Wagen wurden halt sehr beansprucht, einige waren auch in Unfälle verwickelt.
Bonhams erwartet einen Erlös von 210.000 Euro. Dafür gibt es den seltenen Polizeiwagen und obendrauf noch die Kopie einer Urkunde, die damals die Polizeibeamten erhielten, wenn sie einen speziellen Fahrkurs bestanden hatten. Ohne den Sonderführerschein durften sie nicht ans Steuer dieser Raketen.
spiegel/okr/km