Das Treffen der MR-Abgeordneten, das bis spät in die Nacht andauerte, verlief teilweise sehr lebhaft. Vorausgegangen war eine Sitzung des Parteivorstandes der MR. Dabei war es ebenfalls zu teils heftigen Aussprachen gekommen. Im Anschluss hatte der Vorstand beschlossen, einen Vorschlag über das zukünftige Führungsprinzip der Partei auszuarbeiten und eben den Abgeordneten zur Debatte vorzulegen.
Die elf "Aufpasser" für Bouchez aus den Reihen der führenden Köpfe der Partei sollen ihre Aufgabe neben dem erweiterten Parteivorstand ausüben. Sie sollen unter anderem sicherstellen, dass Entscheidungen erst diskutiert werden. Bouchez war vorgeworfen worden, Beschlüsse diktatorisch und im Alleingang zu treffen.
Außerdem wurde beschlossen, das Führungs- und Kommunikationssystem der MR zu modifizieren. Dabei soll die Zusammenarbeit mit den Parlamentariern im Mittelpunkt stehen.
Desweiteren sollen auch die Parteistatuten überarbeitet werden. Wichtig sei, dass sich die Vorgänge, die zu dieser schwerwiegenden Krise geführt hätten, nicht wiederholen könnten, hieß es - eine deutliche Warnung an Bouchez, dass das seine letzte Chance als Parteipräsident sei.
Boris Schmidt