Sowohl die Absetzung von Parteipräsident Georges-Louis Bouchez steht zu Debatte, also auch Bouchez' eigener Kompromissvorschlag. Laut RTBF will Bouchez seiner Partei eine Änderung der Statuten vorschlagen und dem Vize-Präsidenten ein größeres Mitspracherecht gewähren.
Bouchez selbst gab sich vor Beginn des Parteitreffens gelassen. Er wolle die Gemüter besänftigen, so der MR-Chef. Es gehe hier um die Frage, wie die Partei anders geführt werden könne, damit es mehr Kollegialität und mehr Transparenz gebe.
Der 34-Jährige ist wegen seines Führungsstils unter Druck geraten. Sein missglückter Versuch, die wallonische Ministerin Valérie De Bue durch Denis Ducarme zu ersetzen, hat viele Parteikollegen verärgert. Ducarme war bis zuletzt Föderalminister, hat aber in der neuen Regierung kein Amt mehr. Mitglieder der MR werfen Bouchez Respektlosigkeit, Vetternwirtschaft und Sexismus vor.
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