Bis gegen 21:30 Uhr hatten die Vorregierungsbildner am Sonntagabend versucht, in bilateralen Gesprächen mit den einzelnen Parteivorsitzenden die Wogen zu glätten. Wogen, die dem Vernehmen nach vor allem durch einen Mann verursacht worden sind: Georges-Louis Bouchez von der MR.
Der hatte in einem Interview gesagt, dass das Programm der Vivaldi-Koalition rechter als eines mit der N-VA sein werde, dass er seine Parteikollegin Sophie Wilmès als nächste Premierministerin sehe und dass PS-Chef Paul Magnette keinen Sitz in der Regierung haben solle.
Das sorgte bei den anderen Parteivorsitzenden für mehr als nur Unmut. Sie werfen Bouchez außerdem unter anderem vor, bereits getroffene Vereinbarungen wieder über den Haufen zu werfen. Der Ärger war wohl so groß, dass die anderen Parteichefs sogar personelle Änderungen bei der MR-Abordnung forderten.
Und tatsächlich soll dann nach Insiderberichten die amtierende Premierministerin Wilmès zu den Verhandlungen dazu gestoßen sein, um die Lage zu entschärfen, sprich Bouchez etwas in Zaum zu halten.
Boris Schmidt
Bouchez ist das Beispiel für einen puren Machtpolitiker. Ihm geht es nur im Macht, und nicht um Ideale. Das hat er ja auch schon oft genug gezeigt.
Solche Politiker fördern Politikverdrossenheit.
Schade für die MR (und mit ihr die PFF), die hinter ihm steht. Und schade für alle Politiker die echt für das Wohl des Staates arbeiten.