Wie das Gesundheitsinstitut Sciensano meldet, wurden zwischen dem 8. und dem 14. September täglich im Durchschnitt 978 Menschen positiv auf das Virus getestet. Das ist ein Anstieg um 74 Prozent im Vergleich zum vorherigen Wochenzeitraum.
An vier Tagen habe es mehr als 1.000 neue Infektionsfälle gegeben, sagte Virologe Steven Van Gucht bei der Pressekonferenz am Freitagvormittag. Der Spitzenwert wurde diesen Montag registriert: mit 1.600 positiven Corona-Tests innerhalb von 24 Stunden. Nach seinen Angaben werden täglich 30.000 Tests durchgeführt.
Vorsicht bei Kontakten zwischen jüngeren und älteren Menschen
Van Gucht sagte, die größte Zunahme gebe es zwar bei den 20-Jährigen, allerdings habe sich die Zahl der Infektionen bei Kindern zwischen zehn und 20 Jahren in der letzten Woche verdoppelt. Auch bei den Menschen, die älter als 60 Jahre sind, haben sich die Fälle verdoppelt. Und bei dieser Gruppe bestehe das Risiko, ernsthaft zu erkranken. Van Gucht rief dazu auf, bei Kontakten zwischen jüngeren und älteren Menschen besonders vorsichtig zu sein.
Nur fünf bis acht Prozent der Belgier hätten Antikörper gegen das Coronavirus entwickelt. Damit sei man weit entfernt von einer Gruppenimmunität, so Van Gucht bei der Pressekonferenz.
Prozentsatz der positiven Tests
Der Sprecher des Krisenzentrums, Yves Van Laethem, sagte, ein Indiz für die Ausbreitung des Virus sei auch der Prozentsatz der positiven Tests. Der liegt zurzeit in Belgien bei 3,2 Prozent. Vor zwei Wochen waren noch 2,5 Prozent der durchgeführten Tests positiv. In Brüssel ist die Zahl der Tests, die positiv ausfallen, um einiges höher und liegt bei 6,4 Prozent.
Yves Van Laethem, sagte, das zeige, dass sich das Virus ausbreite. Die steigende Zahl der Neuinfektionen sei also nicht nur darauf zurückzuführen, dass mehr getestet werde.
Auch bei den Krankenhausaufnahmen gehen die Zahlen nach oben. In der letzten Woche sind täglich 39 Menschen mit Covid-19-Symptomen stationär aufgenommen worden. Die Zahl der Todesfälle bleibt mit durchschnittlich drei pro Tag vergleichsweise niedrig.
belga/vrt/jp/est
Die Zahl der Infektionen hat keine Aussagekraft, da sie nicht in Bezug zur Anzahl der Testungen und der Zusammensetzung der Getesteten, genannt wird.
Das bedeutet also alles oder auch nichts.
Im Prinzip richtig, Herr Decker.
Besser wäre es, statt oder neben absoluten Neuinfektionszahlen die Positivrate der durchgeführten Tests zu benennen.
Aber auch bei dieser Rate bestätigt sich die Tendenz, dass das Infektionsgeschehen zur Zeit wesentlich höher liegt als noch im Juni/Juli.
Gab es Mitte Juli eine Positivrate von rund 1%, so stieg sie bis Mitte August auf 4% schwächte sich etwas ab und steigt jetzt wieder in Richtung 4% an.
Auch der Reproduktionsfaktor vollzieht eine ähnliche Kurve.
Auch die Medien täten gut daran, diesen Zahlen mehr Aufmerksamkeit zu schenken.
Damit würde zumindest den „Kritikern“ der Wind aus den Segeln genommen.
Eine Pandemie lässt sich nicht wegleugnen , so angestrengt sich manche auch darin üben.
Es ist zu befürchten, dass es diesen Menschen spätestens in einigen Wochen die Sprache verschlagen wird.
Vorher sollten sie sich vielleicht mit den MitarbeiterInnen in den Kranken- und Pflegeeinrichtungen über deren Gemütslage mit Ausblick auf eine mögliche 2. Welle unterhalten.
Dann würde endlich Demut einkehren.