Während der Corona-Krise ist auch in Belgien sicher nicht alles rund gelaufen. Je nach Zählweise gehört das Land sogar zu den besonders schwer getroffenen. Aber für den Moment scheint die Epidemie ja unter Kontrolle. Um die Vorgehensweise während der Krise aufzuarbeiten, gemachte Fehler zu analysieren und Lehren für die Zukunft zu ziehen, wurden parlamentarische Untersuchungskommissionen auf den verschiedenen Ebenen eingerichtet. Eine davon ist die des flämischen Parlaments. Und die hatte am Montag drei wissenschaftliche Schwergewichte zu Gast: den Virologen Marc Van Ranst von der KU Löwen, die Virologin Erika Vlieghe von der Uniklinik Antwerpen, die auch Chefin der GEES ist, dem Beratergremium, das die Behörden bei der Exit-Strategie berät, und den Mikrobiologen Herman Goossens, ebenfalls Uniklinik Antwerpen.
Und die gingen mit den politisch Verantwortlichen des Landes in Sachen Corona-Krisenmanagement zum Teil hart ins Gericht. Man habe sehr viel getagt und es habe sehr viele motivierte Menschen in den Beratergremien und auf allen Entscheidungsebenen gegeben, aber niemand hätte so richtig gewusst, wer eigentlich welche Knöpfe drücken dürfe, kritisierte etwa Erika Vlieghe.
Kein einheitliches Kommando
Auf der Brücke müsse ein Kapitän stehen. Oder ihretwegen auch eine Gruppe von Kapitänen. Aber es müsse klar sichtbare Befehlshabende geben, forderte Vlieghe. Jemand müsse die Richtung vorgeben, wie oder wer auch immer. Das sei ein Notruf – und sie wolle, dass das Parlament den auch höre, machte Vlieghe klar.
Auch Marc Van Ranst bemängelte Defizite bei der Führung in der Krise. Es gebe in Belgien zu viele Befugnisebenen und zu viele Komitees – und vor allem kein einheitliches Kommando, beklagte Van Ranst.
Infektionszahlen steigen
Die Wissenschaftler sind besorgt. Und das sicherlich nicht ohne Grund. Schon den sechsten Tag in Folge steigen die über eine Woche gemittelten Infektionszahlen im Land wieder. Elf Prozent höher als letzte Woche liegen sie jetzt. Besonders betroffen: die Provinzen Antwerpen, Limburg und Lüttich. Und es sind vor allem aktive Menschen zwischen 25 und 59 Jahren, die sich neu infizieren. Wohl auch, weil manche es mit den Hygienemaßregeln weniger genau nehmen oder sie ganz über Bord geworfen haben.
Das beklagt auch Herman Goossens. Seitdem das gesellschaftliche Leben wieder angelaufen sei, gebe es überall Feste und würden sich viele so verhalten, als ob nix passiert sei. Dazu kommen dann noch die Urlauber, die bei ihrer Rückkehr das Virus wieder einschleppen können. Die Gefahr einer zweiten Corona-Welle scheint also real.
Und für diese zweite Welle brauche man eine sehr gute Vorbereitung, sagte Erika Vlieghe. Daran werde auch hart gearbeitet, aber wie schon bei der ersten Welle sei das Problem, dass Unklarheit herrsche, wer was entscheiden dürfe.
Mangel an Tests
Professor Goossens warnte auch vor einer erneuten Knappheit an Corona-Tests. Wegen Atemwegsinfektionen in der kommenden Winterperiode würden wohl 50.000 Tests pro Tag gebraucht. An manchen Tagen sogar bis zu 70.000. Und hier rede er nur von Tests für die Hausärzte. Lungenärzte, Kinderärzte, Alten- und Pflegeheime seien da noch gar nicht berücksichtigt.
Es drohe ein Mangel an Testern, Reagenzien und auch an Laborkapazität, warnte Goossens. Man brauche Strukturen, die die Teststrategie festlegten und zusätzliche finanzielle Mittel. Und man wolle doch bitte jetzt nicht über ein paar Millionen Euro streiten, wenn man das Preisschild für einen neuen Lockdown vor Augen habe.
Tracing funktioniert schlecht
Ein anderer Knackpunkt ist die Corona-Nachverfolgung. Die läuft noch immer nicht rund - und das als Eckpfeiler der Exit-Strategie. Viele der existenten Contact Tracer hätten schlicht nicht genug Arbeit, erklärte Marc Van Ranst. Sie drehten Däumchen.
Gleichzeitig würden sich noch immer viele positiv getestete Menschen beschweren, dass sich auch nach Tagen noch niemand bei ihnen gemeldet habe, um mögliche Kontaktpersonen abzufragen. Das System funktioniere zu schlecht. Und wenn er das sehe, sei er wenig optimistisch, was die zweite Welle angehe, so Van Ranst. Und die Uhr ticke.
Boris Schmidt
Sollte es nicht Aufgabe von Journalisten sein, aufzuklären? Wer ist zum Beispiel Marc Van Ranst? Nun, er ist einer der "Experten", die 2009 maßgeblich die vollkommen überzogene Panik rund um die Schweinegrippe geschürt haben. Arte/NDR produzierte hierzu die Dokumentation "Profiteure der Angst", die online zu finden ist.
Werter Herr Karthäuser.
Auch bei dieser Pandemie gilt : des einen Tod, ist des anderen Brot.
Man diskutiert ständig die Infektionszahlen. Es wäre besser die Zahl der tatsächlich Erkrankten im Auge zu behalten. Das ist aussagekräftiger.
Und was, wenn es gar keine "zweite Welle" geben wird? Was machen die Korona- Profiteure und Dauer- Panikmacher dann???
Nun wird das Kind beim Namen genannt: die Menschen halten sich nicht an Maßnahmen, oder viel zu wenige. Und es gibt niemanden, der das kontrolliert. Abstand halten und Maske tragen kann kontrolliert werden. Menschen können von zuständigen Beamten darauf hingewiesen werden dass sie Abstand halten müssen. Es könnte mehr Motivationsarbeit geleistet werden, z.b. durch Videos, die einen überall "anspringen". Geschäftsinhaber, Café & Restaurant Betreiber könnten in die Pflicht genommen werden, für die Einhaltung der Masken Pflicht zu sorgen. Als ich ins Eiscafe ging, um mir ein Eis zum Mitnehmen zu kaufen, sagte mir der Inhaber, ich könnte die Maske ruhig abnehmen, denn er habe ja eine Plexiglas Glasscheibe. Er hat weder auf die Einhaltung der Abstand Regeln geachtet, noch sind mir am Fußboden Markierungen aufgefallen noch hat er daran gedacht, dass ich mich und Kunden mit der Maske auch Schütze.
Im Volksmund heißt es, es gebe keine dummen Fragen...
Bei, „Und was, wenn es gar keine 2. Welle geben wird?“ würde ich jedoch eine Ausnahme machen.
In Wirklichkeit geht es darum, dass JEDER seinen Beitrag leistet, damit es keine 2. Welle gibt.
Die Haltung von Menschen, die so „argumentieren“ wie Sie, Herr Schallenberg, führt in anderen Ländern dazu, dass die 2. Welle bereits angekommen ist (z.B. Israel) oder die 1. Welle sich zu einer Monsterwelle auftürmt (siehe USA und Brasilien).
Nicht zufällig regieren in diesen Ländern „Politiker“, die die Pandemie geleugnet oder verharmlost haben.
Panikmache ist genauso wenig angesagt, wie Verharmlosung oder Leugnung.
Nur mit Solidarität und Verantwortungsbewusstsein wird sich die Pandemie bekämpfen lassen.
Jeder, der meint, das sei nicht sein Problem, trägt dazu bei, dass die Wahrscheinlichkeit einer 2. Welle wächst.
Die Folgen werden dann jedoch wieder alle zu tragen haben.
Auch Sie, Herr Schallenberg.
Wann hören die Spinner endlich mit ihren Lügen auf? Ernsthaft, erkrankte an Corona?
Oder doch nur positiv getestet? Sollte jeder mal nachdenken....
Einfach mal nachschauen was die Kochschen Postulate sind. Und dann an die Aussage erinnern "es gibt infizierte ohne Symptome"
Ernsthaft?! Die sogenannten "Experten" widersprechen sich jeden Tag!
Wie kann es Menschen geben, die diesen Blödsinn glauben?