Einer neuen Studie des Verkehrssicherheitsinstituts Vias zufolge, gebe es pro Jahr 17 Tote und 335 Verletzte weniger auf belgischen Straßen, wenn eine Nulltoleranz für Alkohol am Steuer gelte. Darüber berichtet auch die Tageszeitung De Morgen am Montag. Wenn die Nulltoleranz nur für unerfahrene Fahrer gelten würde, würden schätzungsweise vier Menschen weniger getötet und mindestens 143 Unfälle mit Verletzten könnten vermieden werden.
Das Thema wird schon lange diskutiert. Der Gesetzesentwurf der Nulltoleranz steht am Dienstag auf der Agenda der Mobilitätskommission in der Kammer. Dann könnte die Grenze von 0,5 Promille auf 0,2 Promille gesenkt werden. Diese 0,2-Promille-Regelung gilt bereits für professionelle Fahrer, zum Beispiel für Taxifahrer.
Mit einer Nulltoleranz-Regelung würde man auch als Gesellschaft ein deutliches Zeichen setzten, so der Sprecher von Vias, Stef Willems: Es werde dann einfach nicht toleriert, dass man trinkt und fährt. Aber es ist eben noch nicht klar, ob auch die Politik dafür schon grünes Licht gibt. Dabei wird eine Nulltoleranz von vielen befürwortet: von Experten und auch von der Polizei. Alleine der Horeca-Sektor ist nicht so begeistert.
Laut dem Jahresbericht von Vias hat es 2019 rund 37.000 Unfälle mit Personenschäden gegeben. Dabei starben 620 Personen und 47.000 wurden verletzt. Durch eine Nulltoleranz-Regelung am Steuer sähen die Zahlen bestimmt anders aus.
belga/demorgen/lo