Auf dem Flagey-Platz in Ixelles tanzten und feierten nach der Corona-Sperrstunde, die um 1 Uhr in Kraft tritt, etwa 300 Menschen - ohne Masken und ohne Sicherheitsabstand. Die Polizei konnte die Feiernden schließlich dazu bewegen, den Platz zu verlassen, ohne dass es zu irgendwelchen Zwischenfällen kam.
Gegen 5 Uhr musste die Polizei in der Dante-Straße in Anderlecht eine Evakuierung vornehmen. Dort waren rund 500 Menschen bei Musik und Freudenfeuern zusammengekommen und verstießen damit gegen die Corona-Regeln. Auch hier kam es zu keinen Zusammenstößen mit den Ordnungskräften.
Virologen und Politiker reagieren besorgt
Die Virologen Marc Van Ranst und Yves Van Laethem reagierten mit Sorge und Unverständnis auf die Feiern. Sie weisen darauf hin, dass von solchen Zusammenkünften ein ernsthaftes Ansteckungsrisiko ausgehe.
Das Corona-Virus sei nicht verschwunden. Zurzeit gebe es in Belgien täglich mehr Neuinfizierte als beispielsweise in Peking. Leider werde die Gefahr, die von dem Virus ausgehe, mittlerweile von vielen Menschen unterschätzt, so Van Ranst und Van Laethem.
Inzwischen reagierte auch Innenminister Pieter De Crem. Nach Rücksprache mit Premierministerin Sophie Wilmès und dem Brüsseler Ministerpräsidenten Rudi Vervoort twitterte De Crem, solche Zusammenkünfte dürfe es nicht mehr geben. Damit würden die vielen Bemühungen, das Virus einzudämmen, auf unverantwortliche Weise untergraben.
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