Eigentlich hatte man sich bereits vor einer Weile darauf geeinigt, in Belgien die Nachverfolgung von Kontaktpersonen von bestätigten Corona-Patienten per Smartphone-App prinzipiell anzuwenden. Hierbei handelte es sich aber zunächst eher um eine Art Absichtserklärung, was das technische Mittel anging. Die Idee wurde aber aus Datenschutzbedenken auf Eis gelegt.
Stattdessen kam die Lösung in Form von Callcentern, sprich die telefonische Kontaktaufnahme. Aber offenbar galt auch hier: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Ende Mai hieß es, dass Anfang Juli erste Tests stattfinden sollten. Und am Mittwoch einigte man sich darauf, die Arbeitsgruppe App zu reaktivieren. Dabei verpflichteten sich die inzwischen berühmt-berüchtigten neun Gesundheitsminister des Landes, so gut wie möglich zusammenzuarbeiten um unter anderem die Ko-Existenz verschiedener Apps im Land zu vermeiden.
Karine Moykens, Präsidentin des Interföderalen Komitees Tests und Tracing und Nachfolgerin des Virologen Emmanuel André auf diesem Posten, bestätigte in Matin Première, dass eine App komplementär, also als Ergänzung zum bereits existierenden manuellen Kontakt-Tracing per Telefon sei.
Für ein wirklich effektives Kontakt-Tracing benötige man beide Systeme und zwar gleichzeitig. Das Anrufsystem werde also auf jeden Fall weiterlaufen und währenddessen werde man eine App plus Nachverfolgungssystem entwickeln. Das neue System solle dem Schutz aller dienen und der Prävention.
Denn ein zweiter Quasi-Lockdown wäre unerträglich, sowohl was unsere geistige Gesundheit als auch die Wirtschaft angehe, sagte Moykens. Um einen solchen zu vermeiden, sei neben den hinlänglich bekannten Hygienemaßnahmen, Sicherheitsabständen und anderen Empfehlungen auch Tracing unabdingbar.
Und dazu sei es eben notwendig, dass man, wenn man sich mit dem Virus anstecke, eben die Leute kenne, die man zwischenzeitlich gesehen und getroffen habe. Bei Bekannten sei das ja weniger ein Problem, deren Kontaktdaten könne man ja dem Callcenter geben. Aber zum Beispiel bei sportlichen oder kulturellen Aktivitäten könne es leicht passieren, dass man den Weg von Unbekannten kreuze. Und hier könne eine Tracing App sehr hilfreich sein.
Nach aktuellem Stand gebe es zwei funktionierende Systeme, erklärte Moykens. Einmal mobiles Tracing per GPS, wie es beispielsweise in Frankreich angewendet werde. In Belgien wolle man dieses System aus Respekt vor dem Privatleben der Bürger aber nicht nutzen. Bei GPS bestünde das Risiko, dass die App verfolge, wohin sich die Leute bewegten und wo sie seien, das wolle man nicht.
Stattdessen habe man sich entschieden, Bluetooth zu nutzen, das ja ebenfalls auf jedem Smartphone vorhanden sei und das sogenannte DP3T, das steht für "Decentralised Privacy-Preserving Proximity Tracing". Es handelt sich um ein offenes Protokoll, das eben Bluetooth nutzt, wobei persönliche Daten dezentral, im Gerät des Telefonnutzers gespeichert werden, also nicht irgendwo auf einem zentralen Server.
Dieses System garantiere am besten, dass alle Daten anonym und dezentralisiert gespeichert würden. Allerdings müsse man eben noch eine App programmieren, die auf diesem Bluetooth-DP3T-System aufbaue. Das werde eine Firma übernehmen, wenn die genauen Anforderungen festgelegt seien.
Aber man werde sicherlich auch auf bereits gesammelte Erfahrungen mit DP3T aus Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz zurückgreifen. Die beiden Nachbarländer hätten ja bereits funktionierende Systeme, in der Schweiz befinde man sich in der Pilotphase.
Wenn die App kommt, dann hängt deren Erfolg aber natürlich vor allem davon ab, ob die Menschen sie auch herunterladen und nutzen. Zu Beginn der App-Diskussion standen hierzu Zahlen von 60 bis zu sogar 80 Prozent im Raum. Allerdings wisse das niemand wirklich, gab Moykens zu bedenken. Gerade, weil man die App ja in Belgien nicht allein nutze, sondern nur im Zusammenspiel mit dem klassischen Callcenter-Ansatz.
Boris Schmidt
Noch einmal die Frage:
warum können Ausländer die App in Deutschland nicht nutzen?
Bei dem Versuch, die App
herunter zu laden erscheint immer der Hinweis, dass die App in meinem Land nicht verfügbar ist. Und dies selbst dann, wenn ich mich in Deutschland aufhalte!
Wenn dies mit anderen Apps auch so (nicht) funktioniert, sind Urlauber, die sich im europäischen Ausland aufhalten, von der Nutzung der jeweiligen App ausgeschlossen.
Europa?
@ BJÖRN
Du musst nur zum deutschen App Store wechseln.
Sehe ich genauso wie Björn!
Da hätten alle EU Virologen und Ministerien sich mal zusammen an einen Tisch setzen sollen um in dem Fall eine EINHEITLICHE EU KONFORME APP auf den Weg zu bringen und nicht ein jedes Land für sich ein eigenes Süppchen kochen, denn was nützt einem die belgische Corona App wenn diese nicht in Deutschland, Frankreich. Niederlande ect anwendbar ist, nicht funktioniert ? Da kann man auch getrost auf eine Installation von sowas von Sinnlosem verzichten.
Wann ist die App verfügbar?
Und bitte lieber Zensor, nicht löschen
Da viele Grenzgänger überwiegend in D unterwegs sind, könnte diese App helfen.
Die Corona Warnapp gibt es auch ohne Playstore für Android in deutscher Sprache
Da hier keine Links erlaubt sind, sucht nach dem Begriff " Uptodown " Seite öffnen und " Corona-Warn-App" eingeben. VERSION 1.0 Robert Koch Institut
Runterladen , ist vermutlich im Ordner " download", einfach anklicken
Und " NEIN" der Store ist keine Virenschleuder, einfach Google befragen.
Deutsche Corona-Warn-App jetzt im Ausland verfügbar
In folgenden Länder verfügbar
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