"Wir haben die Grenzen nicht geschlossen aus Spaß an der Freude", machte Innenminister Pieter De Crem im VRT-Interview zunächst sinngemäß klar. Es sei eine Maßnahme zum Schutz der Volksgesundheit gewesen. Das größte Problem war seinerzeit, dass es in der niederländischen Provinz Noord-Brabant einen großen Krankheitsherd gab. Und alle seien sich einig gewesen: Man musste diese Maßnahme treffen, weil die Ansteckungsgefahr zu groß war, wenn Menschen in Massen die Grenzen überquerten.
Und: "Wirklich geschlossen seien die Grenzen auch nicht", betonte De Crem noch einmal. Nur für nicht unbedingt nötige Fahrten.
Dennoch: Für viele fühlt es sich so an, als seien die Grenzen zu. "Und das noch dazu nicht immer in beide Richtungen", kann man darüber hinaus zu bedenken geben. Ja, es stimmt, die Niederlande beispielsweise hätten ihre Grenze zu Belgien formal nie geschlossen, räumt De Crem ein. Nur: Die Kontrollen helfen auch den Niederländern, um die Situation unter Kontrolle zu halten. Das habe sein niederländischer Amtskollege auch bestätigt.
Heißt: Die Grenzschließungen, das sei nie eine einseitige Angelegenheit. Das sei ein Zusammenspiel zwischen den beiden jeweiligen Ländern. Entsprechend sei er in permanentem Kontakt mit seinen französischen, niederländischen und deutschen Kollegen, um da zu einer Lösung zu gelangen. Aus seiner Sicht kann es nur so sein, dass Belgien alle seine Außengrenzen zeitgleich wieder öffnen kann; und zu den gleichen Bedingungen.
Aber, wie De Crem sagt: In dieser Sache gebe es Bewegung. Und, es sei durchaus möglich, dass man da im Rahmen des Austauschs mit den Nachbarländern in der kommenden Woche eine Einigung erzielen könne.
Einigung heißt nicht Öffnung
Einigung, das heißt nicht Öffnung. Eher liefe es darauf hinaus, dass man sich gemeinsam auf ein Stichdatum verständigt. Wann das sein könnte, dazu wollte sich De Crem nicht äußern.
Viele Fragen sind nämlich noch offen. Das fängt schon damit an, dass auch das wissenschaftliche Beratergremium Grünes Licht geben muss. Darüber hinaus gibt es doch noch eine Reihe von weiteren Unbekannten. Vor allem Frankreich sei z.B. noch ein Problem, da viele Departements an der belgisch-französischen Grenzen noch sogenannte "Rote Departements" sind, wo also nach wie vor besonders strikte Ausgangsbeschränkungen gelten.
Doch auch, sagen wir, "in umgekehrter Richtung" kann es noch Probleme geben. Die belgischen Corona-Zahlen weisen vielleicht in die richtige Richtung, doch wirklich gut sind sie nicht. Zumindest kann das eine oder andere Nachbarland das so sehen. Nicht ausgeschlossen sei also, dass die Nachbarländer die Belgier nur unter Auflagen wieder reinlassen.
Überzeugungsarbeit
Man sei aber gerade dabei, Überzeugungsarbeit zu leisten, nach dem Motto: "Wir haben die Epidemie vielleicht noch nicht ganz im Griff, aber wir arbeiten unter Hochdruck daran".
Aber, apropos: Es ist ja auch möglich, dass wir einen Rückfall erleben. Davor ist kein Land gefeit. Eventuell muss man dann also einige Maßnahmen wieder verschärfen. Naja, die Öffnung der Grenzen, das sei allerdings eine Maßnahme, die nicht so leicht wieder zurückzudrehen sei, gibt der Innenminister zu bedenken. "Also, wenn man das macht, dann muss man auch sicher sein, dass uns das Virus nicht wieder einholt. Es ist also eine doppelte Abwägung, die wir da machen müssen."
Fazit: Für den Innenminister können, wenn, dann nur alle Grenzen zusammen wieder geöffnet werden; und, was die Modalitäten angeht, liegt das nicht allein in belgischer Hand.
Für die Grenzproblematik gilt also im Grunde das gleiche Gesetz wie für die Lockerungen der Ausgangsbeschränkungen insgesamt. Ums mal salopp zu sagen: Es ist wesentlich einfacher, den Laden dicht zu machen, als danach wieder in einen halbwegs normalen Zustand zurückzukehren.
NSR bestätigt Grundsatzbeschluss - Paasch hofft weiter auf baldiges Ende der Grenzkontrollen
Roger Pint
Es ist immer wieder ein Genuss, Solche Statement wie von Herrn De Crem zu lesen. Viel Geredet, aber nichts gesagt.
Für den Minister ist ein Rückfall die einfachere Methode! Sich zurücklehnen, Polemik betreiben und nichts tun.
Wie schon erwähnt alles wieder auf Null.
Man könnte auch sagen, treffsicher drum herum geredet.
Soso, das Föderale Königreich leistet also Friedensarbeit für unsere benachbarten Nationen, dadurch dass man deren Grenze abriegelt. Der Mann behauptet allen ernstes, dass man den Nationen damit helfen würde.
Im Luxemburger Wort als gutes Beispiel kann man täglich lesen, wie glücklich der normale Luxemburger über diese seltsame "Hilfe" besonders aus dem Westen ist.
Überfall, Gelenmänncher und 1942 sind da noch die harmlosesten Stichworte in den Lesekommentaren.
Wieso muss man sämtliche Grenzen zu allen Nachbarländern gleich behandeln? Das macht Deutschland, das mehr angrenzende Staaten hat, auch nicht. Wenn man wartet, bis die Infektionsraten in Frankreich wieder akzeptabel sind, werden die belgischen Grenzen wohl noch lange geschlossen bleiben... 🙁
Es wird immer nur um den heißen Brei geredet. Man muss abwarten, sich die Lage anschauen und dann könnte man vielleicht, eventuell daran denken die Grenze zu öffnen. Die haben alle keinen Arsch in der Hose um Entscheidungen zu treffen!
Der Mensch (auch Politiker) prägt Handeln und Reflexe durch lebenslang Erlerntes und Erfahrenes aus. Unter normalen oder als normal empfundenen Umständen sind wir in der Lage negative Reflexe und Handlungen zu unterdrücken oder zumindest zu steuern. Ab einem bestimmten (individuellen) Stresslevel gelingt uns das nicht mehr. Dann steigt der Verstand aus und reflexives Handeln beginnt.
So geschehen bei den (europaweiten) Grenzschließungen.
Aber:
Aus genau diesem Grund werden, in nicht wenigen Hochrisikoberufen, nicht alle, dem ersten Augenschein nach, Geeigneten eingestellt sondern, nach entsprechender Testung, nur wenige Handverlesene.
In der Politik gibt es das (leider) nicht, hier heißt das entsprechende Korektivum, Wahl.
Demnach: Der Akteur war bemüht aber leider, im Ergebnis, nicht erfolgreich.
Für seine Reflexe kann er im übrigen nichts, da durch Konditionierung erlernt.
Zukünftig ist gleiches oder ähnliches Verhalten, in gleicher oder ähnlicher Lage, anzunehmen.
Einsicht, falsch gehandelt zu haben, steht persönliche Konditionierung entgegen. Führt dann zu dem Rumgeeiere, das wir europaweit erleben.
Die nächste Wahl kommt aber!
DÜSSELDORF Zwischen Nordrhein-Westfalen und den angrenzenden Ländern Belgien und Niederlande wird es keine Grenzkontrollen geben. Das habe das sogenannte „Corona-Kabinett“ in Berlin entschieden.
Ich denke, die Herren haben den Überblick verloren.
@Guido Schwartz
Sehr gut analysiert Herr Schwartz, Bravo!
Gerade das Thema Grenzschliessung zeigt die Inkompetenz und Feigheit der Volksvertreter in vollem Umfang auf:
Niemand hat eine halbwegs brauchbare Begründung, niemand kann erklären was es bringen soll.
Grenzen zu schliessen als Infektionsschutz bedeutet im Klartext nichts anderes als der eigenen Bevölkerung zu unterstellen "ihr seid zu dumm, zu blöd, zu inkompetent um euch selbst zu schützen, ihr seid unfähig zwei einfache Dinge zu beachten: Abstand halten und Masken tragen"
Alle die bislang erlassenen Maßnahmen drücken nur das aus!
An wirklich konstruktiven Vorschlägen oder Verordnungen kommt nämlich von überall her - nichts! Stattdessen immer weiter mit der destruktiven Panikmache, von Angst getrieben, Angst vor eigenen Entscheidungen und deren Konsequenzen!
Ich will das Virus nicht verharmlosen, ganz im Gegenteil, ich weiß von meinem Schwiegersohn, ein Intensivpfleger, wie jämmerlich Menschen daran verrecken!
Aber dagegen schützen können wir alle uns eben nur gegenseitig! Kein Politiker, kein Polizist kann uns das abnehmen.
Wie lange wollen uns die hohen Damen und Herren noch verdummen? Die Bundesrepublik Deutschland und das Land NRW und auch die Niederlande haben die Grenzen zu Belgien nie geschlossen. Was soll jetzt das Geschwätz, man müsse diese Läner kontaktieren und um Einverständnis bitten. Die Infektionszahlen liegen in Belgien höher als in den vorgenannten Ländern. Die förderale Regierung und auch MP Paasch behandeln uns wie unmündige Kinder. Da drängt sich manchmal der Gedanke auf, dass wir wieder in schlimme zurück- gehen, so wie es schon einmal gewesen ist. Aber nach der Wahl ist vor der Wahl. Die derzeitigen Regierenden werden bestimmt nicht in der Wählergunst steigen. Mich das alles letztenendlich sehr traurig
War dieser Besuch ein triftiger Grund die Grenze zu überqueren?
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Man hat es leicht immer nur Kritik zu üben doch wenn ihr doch alle so schlau seid und alles besser wisst und macht ,dann lasst euch bei den nächsten Wahlen aufstellen und bewerbt euch für den Ministerposten dann könnt Ihr ja alle so wie ihr den Mund so voll nehmt auch die Verantwortung übernehmen