Die Gewerkschaften der Beschäftigten im Einzelhandel sind sauer. Sie habe zufällig im Staatsblatt gelesen, dass Lebensmittelgeschäfte künftig bis 22 Uhr geöffnet bleiben dürfen, sagte Myriam Delmée von der sozialistischen Gewerkschaft SETCA.
Zufällig - dabei suche man ständig den Dialog mit dem Einzelhandelsverband Comeos. "Das geht doch nicht", wettert Delmée. "Man erhöht ständig den Druck auf das Personal, ohne dass die Gewerkschaften konsultiert werden,"
"Und es gibt zudem keinen Bedarf", hakt Delphine Latawiec von der christlichen CNE ein. "Wir stellen fest, dass die Supermärkte teilweise schon früher schließen, weil abends keine Kunden mehr kommen. Und bitte gebt den Supermarkt-Bediensteten doch auch mal die Möglichkeit, durchzuatmen."
Die zuständige CD&V-Wirtschaftsministerin Nathalie Muylle versteht den Aufruhr nicht. Man wolle nur die Versorgung der Bevölkerung und vor allem des medizinischen Personals garantieren. Die Maßnahme sei zudem keine Pflicht, sondern nur eine Möglichkeit.
Roger Pint
Die laengeren Oeffnungszeiten sind doch OK. Was nicht bedeutet , dass jeder Arbeitgeber diese auch einsetzen wird. Moegen die Gewerkschaften doch direkt mit den Arbeitgebern verhandeln. Der Gesetzgeber zeigt " Moeglichkeiten" auf mehr nicht. Der Rest ist Sache der Gewerkschaften und der Arbeitgeber.