Applaus von Balkonen in der Brüsseler Stadtgemeinde Schaerbeek: Handyvideos im Netz zeigen Menschen, die so ein bisschen überall im Land um 20 Uhr die Rettungskräfte beklatscht haben, die in den Krankenhäusern um das Leben der Patienten kämpfen.
In den letzten Tagen hatte sich die Zahl der neu eingelieferten Patienten alle zwei bis drei Tage verdoppelt. In den Notaufnahmen war es sogar eine Verdreifachung der Patienten innerhalb von zwei bis drei Tagen. Man muss kein Experte sein, um zu dem Schluss zu kommen, dass dieser Trend unbedingt gestoppt werden muss.
Und doch schwappt diese Welle jetzt erstmal in Richtung der Krankenhäuser. "Am Sonntag oder Montag wird sie uns erreichen", warnen die Experten. "Die Krankenhäuser bereiten sich auf den Krisenfall vor", schrieb denn auch La Libre Belgique. Es gibt aber noch bedrohlichere Presseschlagzeilen. "Auf den Intensivstationen schließt man es nicht mehr aus, dass man sich irgendwann zwischen jungen und alten Patienten entscheiden muss", schreibt La Libre Belgique. Genau das ist in Italien, und wohl auch in Spanien, in den letzten Tagen durchaus passiert.
Und laut De Morgen wurde diese Entscheidung mancherorts im Grunde schon getroffen. Die Ethikkommission der Löwener Uniklinik hat demnach einen Leitfaden ausgearbeitet, in dem es ausdrücklich heißt: Bei gleichen Überlebenschancen sollte man jungen Patienten den Vorrang geben vor älteren. "Wir hoffen, dass wir diese Richtlinie nie umsetzen müssen", sagt der Vorsitzende des besagten Ethikrates in De Morgen. Aber allein diese Episode zeigt dann doch noch einmal überdeutlich, in welch entscheidender Phase wir uns derzeit befinden.
Und das ist genau der Grund, weswegen die Behörden - auf Empfehlung der Experten - die Ausgangssperre verhängt haben. Diese Kurve muss abgeflacht werden, ansonsten droht die Überlastung des Gesundheitssystems. Und auf allen Kanälen haben die Polizei- und Justizbehörden immer wieder klargemacht, dass sie fest entschlossen sind, auf die Einhaltung der Regeln zu achten.
Die meisten Belgier scheinen sich an die Vorgaben zu halten. Luftbilder zeigen menschenleere Geschäftsstraßen und Plätze, eine gespenstische Ruhe ist eingekehrt. Dass die Menschen zuhause bleiben, kann man auch an gewissen Faktoren ablesen. Zum Beispiel ist die Nutzung der Mobilfunk- und Datennetze in die Höhe geschnellt.
"Seit Anfang der Woche sind die Datenmengen, die über heimische WLAN-Netze ausgetauscht werden, um 50 Prozent gestiegen", sagt Haroun Fenaux, Sprecher des Telekom-Anbieters Proximus. Bei den Mobilfunknetzen belaufe sich die Steigerung sogar auf bis zu 70 Prozent. Die meisten Anbieter haben im Übrigen das Gesprächsguthaben ihrer Kunden bzw. die zur Verfügung stehenden Datenmengen kostenlos aufgestockt.
Warenlager randvoll
Apropos "aufstocken": Der eine oder andere muss inzwischen wohl das Toilettenpapier oder die Nudelpackungen schon in der Garage stapeln. In einigen Supermärkten sieht man zum Teil regelrecht bekloppte Szenen. Ein Hang zum Hamstern ist zwar schon seit einiger Zeit zu beobachten, seit die Ausgangssperre beschlossen wurde, scheint sich das Phänomen aber nochmal verschärft zu haben.
Das mag damit zu tun haben, dass vor vielen Supermärkten lange Schlangen zu sehen sind, was dem einen oder anderen womöglich ein Gefühl von Dringlichkeit geben könnte. Grund dafür sind aber allein die strengeren Sicherheitsmaßnahmen, wodurch ja die Zahl der Kunden in den Märkten deutlich verringert wurde.
Und dann kommen nochmal leere Regale hinzu, was dann das allgemeine Panikgefühl nochmal verstärken kann. "Vollkommen unbegründet", wiederholen aber Vertreter des Einzelhandelssektors immer wieder. "Unsere Warenlager sind randvoll", versicherte die Direktorin eines Logistik-Zentrums der Kette Delhaize in der RTBF. Es sei nur so, dass sich die Regale schneller leeren, als man das erwartet habe, deswegen werde die Taktfrequenz der Lieferungen angehoben.
Und noch ein Unternehmen hat mehr zu transportieren als sonst. Bpost wird regelrecht überflutet mit Päckchen. Weil die Menschen zuhause bleiben, lassen sie sich die Waren eben liefern.
Einige Zeitungen setzen all diesen Menschen denn auch ein Denkmal. In erster Linie natürlich dem Medizinischen Personal. Aber auch den Supermarktangestellten, Postbediensteten, Mitarbeitern von Transportbetrieben, Rettungskräften: "Es sind all diese Leute, die das Land über Wasser halten".
Am Donnerstagabend kommt unterdessen erstmals die Arbeitsgruppe zusammen, die sich mit dem wirtschaftlichen Krisenmanagement befassen soll, unter dem Vorsitz des Gouverneurs der Nationalbank, Pierre Wunsch. Diese Arbeitsgruppe soll die Entwicklung der wirtschaftlichen Lage beobachten, analysieren und gezielte Hilfsmaßnahmen empfehlen.
Roger Pint
Ich kann nicht nachvollziehen das unsere Regierung NICHT alle Massnahmen in betracht zieht um die Krankenhäuser zu entlasten .
Warum wird das Militär nicht mit einbezogen bei der Medizinische Not Versorgung sie hat schon gut bewiesen das es in der Lage ist zu Helfen bei Deichbrüche ,Terror Kontrollen , Auslands Missionen etc.
Zumal (zur meiner Zeit) Jede Kompanie eine Section hatte die ausgebildet wahr für NBC Alarm (nuclear,chemisch und Biologisch) mit Schutz Kleidung , Masken etc.
Ausserdem Gab es damals Mobile Krankenhäuser ,Desinfektions Material usw.
Werter Herr Benoni Bereyt.
Was sollte das Militär besser machen können? Bei der Coronavirus Krise ist medizinisches Wissen gefragt nicht militärisches.
Der Staat kommt seiner Verantwortung nach, ist voll funktionsfähig.
Und in dieser Situation muss jeder sein Teil tun. Und das ist sehr einfach. Zu Hause bleiben und die Ratschläge befolgen. Und vor allem sich nicht verrückt machen lassen und gelassen bleiben. Guter Galgenhumor ist da angebracht. Nicht angebracht ist der unnötige Kauf von Toilettenpapier.
Werter Herr Marcel Scholzen Eimerscheid
Ich hätte Mehr ins Detail gehen sollen wbt. Militair
a) Die Mobilen Krankenhäuser sind Voll Klimatisiert und haben eine ausbaufähige Abteilung mit enorm viele Betten Kapazitäten
b) Jede Brigade hat ein Medizinisches Centrum mit Ärzten , und dazu Geschultes personal
Tipp : es gibt hier und da noch Kazernen die leerstehende Unterkünfte (mannschafts quartiere) haben Zb : das ehemalige Flüchtlings Lager in Elsenborn
Da die Pike in unserem Land noch nicht erreicht ist Sollte man darüber nachdenken diese Leistung in der Hinter hand zu Halten.
Es Würde auch das Personal der Krankenhäuser wesentlich entlasten.
Ärzte, Pflegepersonal und sonstige Dienste haben Familien/Kinder um die sie sich kümmern müssen .....(Entlastung)
Kein Klopapier mehr da ... (echte not)... dann de (fut) mit Wasser säubern siehe Asien. "Back to The Roots"
Meine angaben sind ohne Gewähr ,bin seit 8 Jahren in Pension .
Nun ich kann den Zivilschutz in Belgien nicht beurteilen, den Deutschen nach weit ueber 40 Jahre THW Mitgliedschaft wohl. In den Zentrallagern des Zivilschutzes lagern vollstaendig ausgeruestete und einsatzfaehige Feldkrankenhaeuser, gedacht fuer den K.-Fall mit einer ca. 3 Millionen Krankenbetten.
Medikamente und notwendiges OP.-Material fuer den Einsatz von 90 Tage.
DRK - ASB - THW - etc. sollten hier mit den anderen EU.-Hilfsorganistionen zusammenarbeiten um unsere Krankenhaeuser in der EU in einem sehr erheblichen Umfang zu entlasten, zumal die Spitze der Corona-Krise noch nicht erreicht ist. Einsatzfaehiges Material steht i.den Zentrallagern rum ,warum wenn man es jetzt sinnvoll einsetzen kann.