Am vergangenen Wochenende war der populäre Politiker aus der PS ausgeschlossen worden. Hintergrund war ein Treffen mit türkischen Bürgermeistern, von denen zwei der rechtsextremen Partei MHP angehören.
Er sei unmenschlich behandelt worden, sagte Emir Kir im Fernsehsender RTL-TVI. Und das wolle er nicht mehr erleben müssen. Deswegen werde er auch keine Berufung gegen seinen Parteiausschluss einlegen. Dass man ihm eine Nähe zu rechtsextremen Kräften andichte, sei für ihn unerträglich, so Kir. Sein Leben lang habe er Rechtsradikale bekämpft.
Emir Kir leugnet nicht, zwei Bürgermeister empfangen zu haben, die der rechtsextremen türkischen Partei MHP angehören. Das sage aber nichts aus. Er habe diese Leute nicht eingeladen, sie hätten selbst um das Treffen gebeten. Und sie zu empfangen, das sei letztlich eine Frage des Anstandes gewesen, zumal auch EU-Institutionen das so gehandhabt hätten.
Nichtsdestotrotz hatte die Aufsichtskommission der Brüsseler PS-Sektion Freitagnacht den Parteiausschluss von Emir Kir beschlossen. In seiner Heimatgemeinde Saint-Josse, wo Kir seit Jahren unangefochten Bürgermeister ist, stehen die PS-Mitglieder aber weiter geschlossen hinter ihm. Emir Kir bleibt denn auch Bürgermeister, allerdings eben nicht mehr als PS-Mitglied, sondern als Unabhängiger.
Roger Pint
"Ausschluss aus der PS" ist keine Strafe. Ist das beste, was Emir Kir passieren kann. Soll froh sein. Es wird für ihn wahrscheinlich keine negativen Konsequenzen haben. Scheint ja ein guter Bürgermeister zu sein und braucht sich deswegen auch keine Sorgen um eine Wiederwahl zu machen. Der Ausschluss eröffnet neue Wege. Kann jetzt viel freier und flexibler handeln. Die PS ist der Verlierer, nicht Emir Kir.