Mit den Prämien sollten die Topmanager zum Verbleib bei der Versicherung bewegt werden, als bekannt wurde, dass ihr Gehalt durch ein neues Dekret der wallonischen Regierung gedeckelt werden würde.
Allein der CEO von Intégrale, Diego Aquilina, hätte 4,5 Millionen Euro bekommen sollen. Ein Teil des Geldes ist angeblich schon ausgezahlt worden. Die letzte Rate soll im Mai fließen. Die Prämien an vier andere Mitglieder der Führungsetage belaufen sich auf Summen zwischen 75.502 und 487.478 Euro, berichtet Le Soir.
Quasi umgehend meldete sich daraufhin das PTB-Verwaltungsratsmitglied von Enodia, Damien Robert, zu Wort und rief Skandal. Integrale werde durch die Beiträge von 150.000 Lütticher Arbeitern finanziert. Die hätten im Gegenzug Anspruch auf gute Leistungen. Das Geld aus den Beiträgen müsse für die Zukunft der Arbeiter eingesetzt werden, um ihnen eine vernünftige Rente zu ermöglichen. Und nicht, um ein paar leitende Mitarbeiter noch reicher zu machen, schimpfte Robert.
Der PTB-Fraktionsführer im wallonischen Parlament, Germain Mugemangango, forderte den PS-Minister für öffentliche Angelegenheiten, Pierre-Yves Dermagne, dazu auf, die Entscheidung zur Auszahlung der Gelder rückgängig zu machen. Die mafiösen Machenschaften in der Galaxie Publifin - heute Enodia - und Nethys müssten endlich ein Ende haben, polterte Mugemangango.
Auch andere Mitglieder der Geschäftsführung hätten ein Anrecht auf Summen zwischen 75.000 und annähernd 490.000 Euro erhalten. Bei dem Rentenversicherer arbeiteten 2018 rund 150 Beschäftigte.
Kay Wagner