Der Kampf um den Open-VLD-Vorsitz ist definitiv eröffnet. Bislang hatte nur Francesco Vanderjeugd offiziell seine Kandidatur bekanntgegeben. Der 31-Jährige war bislang ein politisch eher unbeschriebenes Blatt. Vanderjeugd ist gelernter Frisör und positioniert sich als eine Art Symbolfigur der klassischen liberalen Basis.
Ob dieser Francesco Vanderjeugd der amtierenden Open-VLD-Chefin Gwendolyn Rutten hätte gefährlich werden können, galt als unwahrscheinlich. Ruttens Mandat läuft im März kommenden Jahres aus. Sie selbst ist noch nicht offiziell Kandidatin für ihre eigene Nachfolge. Das hat wohl damit zu tun, dass man ihr föderale Ambitionen nachsagt. Sie war einen Moment lang als mögliche Premierministerin im Gespräch...
Sollte sie für den Parteivorsitz kandidieren, dann bekommt sie jetzt jedenfalls mit Bart Tommelein ernstzunehmende Konkurrenz. Der 57-Jährige blickt auf eine lange politische Karriere zurück. Seit fast 20 Jahren ist er Parlamentarier, er war zudem föderaler Staatssekretär und später flämischer Finanzminister. Im Moment konzentriert er sich ganz auf das Amt des Bürgermeisters von Ostende.
Dass er kandidiert, kann man durchaus als Kampfansage an Rutten werten. Er rief seine Partei in jedem Fall zur Geschlossenheit auf. Die Open VLD ist ja im Moment tief gespalten, vor allem in der Frage einer möglichen Beteiligung an einer Regenbogenkoalition.
Roger Pint