In der wallonischen Hauptstadt Namur hielten Samstagabend der neue Ministerpräsident Elio Di Rupo (PS) und der neue Parlamentspräsident Jean-Claude Marcourt (PS) Ansprachen. Darin spiegelten sich die Prioritäten des Regierungsabkommens, das - rechtzeitig zum Festtag - seit Freitag steht.
Elio Di Rupo kündigte einen Quantensprung in der Umwelt-, Sozial- und Wirtschaftspolitik an. Jetzt müssten echte Fortschritte erzielt werden, sagte Di Rupo.
Marcourt: Schicksal in die Hand nehmen
Der neue wallonische Parlamentspräsident Jean-Claude Marcourt (PS) hat sich bei seiner Ansprache auch zum Verhältnis zwischen Flamen und Wallonen geäußert.
Er sagte, die Wallonie habe zu lange gezögert, ihre Wirtschaft zu modernisieren, und habe auf dem Weg hin zu einer starken Region kostbare Zeit verloren. Jetzt gelte es, sein Schicksal in die Hand zu nehmen, sagte Marcourt.
Er sei nicht für eine neue Staatsreform, weil man die vorige noch nicht ganz verarbeitet habe. Aber die Lebensart, die Denkweise und das Wahlverhalten in Belgien drifteten immer weiter auseinander. Dafür müssten die Politiker Lösungen finden.
Der neue Parlamentspräsident Marcourt wird künftig anstelle von Di Rupo die Regierungsverhandlungen auf föderaler Ebene führen.
belga/rtbf/jp