Aus den Föderal- und Regionalwahlen ist die N-VA auf flämischer Seite zwar als stärkste politische Kraft hervorgegangen, muss aber deutliche Verluste hinnehmen. Eigentlicher Wahlsieger ist der Vlaams Belang, der sein Resultat verdreifacht und jetzt zweitstärkste politische Kraft in Flandern ist. Die drei traditionellen Parteien CD&V, Open VLD und SP.A haben herbe Verluste zu verkraften.
Auf frankophoner Seite verlieren PS und MR zwar Stimmen, doch bleiben die Sozialisten weiterhin stärkste politische Kraft. Deutlich zulegen können Ecolo und PTB.
"Schweden" nicht mehr möglich
Für die Kammer bedeutet das Wahlergebnis komplizierte Mehrheitsverhältnisse und damit schwierige Koalitionsverhandlungen. Eine Neuauflage der schwedischen Koalition aus N-VA, MR, Open VLD und CD&V käme nicht auf die erforderlichen 75 Sitze in der Kammer.
Auch eine Neuauflage des Dreierbündnisses aus Sozialisten, Christdemokraten und Liberalen, wie unter dem ehemaligen PS-Premier Elio Di Rupo, hätte keine Mehrheit und bräuchte noch einen vierten Partner. Zusammen mit den 13 Ecolo-Abgeordneten käme eine Mehrheit von 85 Abgeordneten zustande.
Vorstellbar wäre auch eine Koalition aus den beiden grünen Parteien, den beiden liberalen Parteien, der CD&V und der PS. Diese Konstellation würde aus 78 Abgeordneten bestehen. Allerdings würde beiden Koalitionen die Mehrheit auf flämischer Seite fehlen.
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