Es ist der Schwarze Sonntag, den die Umfragen vorhergesagt hatten. Der Sieg des Vlaams Belang fiel sogar noch größer aus als gedacht. Die Rechtsextremisten konnten ihr Ergebnis im Vergleich zu 2014 glatt verdreifachen und sind jetzt mit 18,5 zweitstärkste Kraft.
Auf Platz eins steht immer noch mit Abstand die N-VA, doch erreicht die Partei von Bart De Wever nur noch 25 Prozent - ein Minus von sieben Punkten. In Sitzen ausgedrückt: In der Kammer verliert die N-VA acht Sitze und steht noch bei 25, der Vlaams Belang gewinnt seinerseits stolze 15 Sitze hinzu und stellt jetzt 18 Kammerabgeordnete.
Zu den Verlierern gehören auch die drei traditionellen Parteien, die historisch schlechte Ergebnisse verbuchen und inzwischen fast in die Bedeutungslosigkeit zu versinken drohen. Die CD&V verliert fünf Punkte und steht noch bei 15 Prozent. Die Open VLD kann die Verluste noch in Grenzen halten, landet aber nur noch bei 13 Prozent. Und die SP.A sackt auf etwas über zehn Prozent ab.
Die Grünen gewinnen in der Kammer zwei Sitze hinzu und sind den Sozialisten auf den Fersen, eine grüne Welle ist das aber nicht. Die marxistische PTB, die in Flandern PvdA heißt, überwindet ihrerseits im nördlichen Landesteil erstmals die Fünf-Prozent-Hürde.
Roger Pint