Wahlberechtigt sind knapp 8,2 Millionen Bürger. Gewählt werden die 150 Abgeordneten der föderalen Kammer und die Abgeordneten der Regionalparlamente von Flandern, der Wallonie und Brüssel-Hauptstadt.
In der Deutschsprachigen Gemeinschaft wird außerdem ein neues Gemeinschaftsparlament gewählt. Dazu sind 49.441 Bürger wahlberechtigt.
Für das neue Europaparlament bestimmt Belgien 21 Parlamentarier, davon ist ein Platz reserviert für einen Vertreter der DG.
Unter den 8,2 Millionen Wahlberechtigten sind knapp 180.000 Belgier, die im Ausland leben. Auch für sie gilt die Wahlpflicht, allerdings mussten sie sich registrieren lassen, um an den Wahlen teilnehmen zu können. Sie dürfen nur bei der Wahl zur föderalen Kammer und zum Europaparlament ihre Stimme abgeben.
In der DG, in Brüssel sowie in gut der Hälfte der flämischen Gemeinden wird elektronisch gewählt. In den übrigen flämischen Gemeinden und in der Wallonie wird mit Papier und Stift abgestimmt. Dort schließen die Wahllokale bereits um 14 Uhr. Wo elektronisch abgestimmt wird, sind die Wahllokale bis 16 Uhr geöffnet.
Pannen und längere Wartezeiten
Laut Innenministerium hat es lediglich einige kleinere Computerpannen gegeben. Betroffen waren landesweit 113 von insgesamt 31.000 Computern.
In Kiewit bei Hasselt war am Morgen noch fraglich, ob die Wahllokale planmäßig öffnen konnten. Viele Wahlhelfer waren trotz Benachrichtigung einfach nicht erschienen. Schließlich wurden ärztliche Kontrollen angeordnet, um genügend Helfer zusammenzutrommeln.
Offenbar wollten viele Belgier die Wahl früh erledigen: Das hat vor einigen Wahllokalen zu längeren Wartezeiten geführt. In Brüssel sind mehrere Straßen für den Verkehr gesperrt worden, weil sich lange Warteschlangen vor den Wahlbüros gebildet haben.
Zu den frühen Wählern zählte unter anderem PS-Chef Elio Di Rupo, der in seiner Heimatstadt Mons wählen ging. Er hoffe, dass die Sozialisten aus diesen Wahlen gestärkt hervorgehen, sagte der Alt-Premier. Man habe fünf schwere Jahre durchlebt, und die heutige Wahl soll der Urnengang der Veränderung werden, so Di Rupo.
Ganz anders sieht das Bart De Wever. Der N-VA-Chef traf unter großem Medieninteresse im Wahllokal in Antwerpen ein. Sollten im frankophonen Landesteil PS und Ecolo eine Mehrheit erlangen, dann sei der Konföderalismus die einzige Lösung, so De Wever, der selbst gerne flämischer Ministerpräsident werden will.
Der BRF berichtet laufend über den Superwahlsonntag. Ausführliche Informationen gibt es ab 16 Uhr in der Sondersendung zu den Wahlen im Radio und hier im Netz mit aktuellen Zahlen und Grafiken. Die Sondersendung im Fernsehen beginnt um 19 Uhr. Zu sehen auch hier im Netz auf BRF.be.
belga/vrt/sh/km