In der ruandischen Hauptstadt Kigali hatte zuvor eine belgische Delegation der zehn Blauhelme gedacht, die vor 25 Jahren zu Beginn des Völkermords ermordet worden waren. An der Gedenkfeier hatten unter anderem Angehörige der zehn gefallenen Fallschirmjäger teilgenommen.
Camp Kigali in der ruandischen Hauptstadt. Dutzende Einschusslöcher an einem Gebäude zeigen, welch dramatische Szenen sich in der damaligen Militäreinrichtung abgespielt haben müssen. Zehn belgische Blauhelme waren hier von ruandischen Soldaten unter Beschuss genommen worden. Die verzweifelt von den Belgiern angeforderte Verstärkung sollte nie eintreffen. Die zehn Soldaten mussten sich ergeben, wurden entwaffnet und dann brutal ermordet. Ein Trauma für die belgischen Streitkräfte, bis heute.
Das Gebäude wurde inzwischen in ein Museum umgewandelt, das zugleich ein Mahnmal ist. Dort wurde zum 25. Jahrestag der Tragödie der belgischen Opfer gedacht, die in den Wirren des Völkermordes ihr Leben verloren haben: die zehn Fallschirmjäger, aber auch zwölf belgische Zivilisten. Deren Familien waren aber nicht zu der Gedenkfeier eingeladen worden. Das sei ein tragisches Versehen gewesen, hieß es.
All diese mutigen Frauen und Männer sollen nicht umsonst gestorben sein, sagte der amtierende Premierminister Charles Michel. Belgien werde alles tun, um Tragödien dieser Art in Zukunft zu vermeiden. Dies unter anderem im Rahmen des zweijährigen Mandats als nicht-ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrates.
Roger Pint