Den VAB stören bei E-Autos vor allem die langen Ladezeiten. Der Verband hat das getestet: Um einen Mittelklassewagen für 100 Kilometer zu betanken, dauert das an der klassischen Zapfsäule 23 Sekunden und kostet bei einem Benzinmotor 6,70 Euro, bzw. 6,90 Euro bei einem Diesel. Betankt man ein vergleichbares E-Auto für die gleiche Strecke mit Strom, dauert das mindestens 1 Stunde 13 Minuten – und das nur, wenn man eine öffentliche Ladestation findet, die für Schnellladung ausgelegt ist. Das kostet dann aber auch 11,70 Euro.
Günstiger geht es natürlich zu Hause an der heimischen Steckdose. Dort dauert der Ladevorgang für 100 Kilometer aber schon fast acht Stunden. Mit einem speziellen Ladeanschluss kann man die Zeit zwar auf zweieinhalb Stunden verkürzen. So ein Anschluss kostet jedoch bis zu 1.500 Euro bei der Einrichtung.
Für jemanden, der zu Hause selbst mit einer Fotovoltaikanlage Strom im Überfluss produziert, kann ein E-Auto laut VAB finanziell interessant sein. Bei den anderen wird es eine teure Angelegenheit, zumal, wenn man das Auto auch schnell wieder aufladen will.
Der VAB kritisiert ebenso, dass die Hersteller vor allem die Oberklassewagen mit Hybrid-Motoren ausstatten. Das sind die ohnehin schon eher teureren Wagen, die durch die Hybrid-Technologie noch teurer werden.
Außerdem bemängelt der Verband, dass die Verbrauchsangaben gerade bei Hybrid-Motoren zu sehr geschönt werden. Ein getestetes Modell verbrauchte sogar mehr als drei Mal so viel, wie vom Hersteller angegeben.
Dem Autofahrerverband zufolge sind Autobesitzer, die nur wenig fahren, mit einem Benziner derzeit am besten versorgt. Hier sei der Verbrauch in den letzten Jahren stark gesunken, so dass der Benziner am wirtschaftlichsten sei.
Wer viel fährt, der solle über ein Erdgasfahrzeug nachdenken. Das ist zwar immer noch ein fossiler Brennstoff, der aber umweltfreundlicher verbrennt als Benzin und Diesel und zudem billiger ist. Erdgas, das ist das CNG-Gas und nicht zu verwechseln mit dem Autogas LPG. Der Nachteil an CNG: Es gibt kaum Modelle, die damit fahren und auch kaum Tankstellen, die das anbieten.
Autosalon öffnet am Wochenende
In Brüssel startet am Wochenende die 97. Autosalon-Ausgabe. Prinz Laurent wird die Messe am Freitag feierlich eröffnen. Am ersten Tag ist nur die Fachpresse zugelassen. Ab Samstag öffnet die Schau dann die Pforten für das breite Publikum. Der Brüsseler Autosalon läuft bis zum 27. Januar.
Auf 110.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche zeigen die großen Autobauer ihre neuesten Modelle. Zu sehen gibt des Autos und Nutzfahrzeuge, aber auch Zweiräder. Eine Halle ist für Luxusautos, sogenannte "Dream Cars" reserviert.
Die Organisatoren rechnen mit 400.000 bis zu 450.000 Besuchern.
soir/okr