2 Kommentare

  1. Mich erinnert die Gelbwesten-Bewegung an die Reformation in Deutschland. Damals ging es anfangs auch nur um den Ablasshandel, also um finanzielle Angelegenheiten wie heute die Treibstoffsteuern. Die ganze Sache entwickelte dann eine unerwartete Eigendynamik mit schrecklichen Konsequenzen (eine bis heute andauernde Kirchenspaltung und der Dreißigjährige Krieg). Bleibt die Frage, wie die heutigen politischen Verantwortlichen reagieren auf dieses noch schwer zu erfassende Phänomen der Gelbwesten. Dies ist wesentlich gefährlicher als etwa islamistischer Terror oder Rechtsextremismus, weil eben unorganisiert, ohne Struktur, Führung, klares Programm. Es ist ein Teil der eigenen Bevölkerung, der da aufsteht und kein ausländischer Terrorismus. Das größte Problem besteht im Fehlen von markanten Persönlichkeiten wie etwa Charles De Gaulle, die allgemein anerkannt sind, um die Situation unter Kontrolle zu bringen und einen Ausweg zu finden.

  2. Es ist schon eine Frechheit, zu demonstrieren. Das ist in Groß- Europa nicht vorgesehen; schließlich geht es allen gut und wir müssen zutiefst dankbar sein für das Betreute Denken durch die grün- braun- roten Elitemenschen.

    Wenn selbst abwiegeln, durch bereitwillig zur Seite stehende Medien denunzieren und in die rechte Ecke stellen nichts mehr nützt, was kommt dann als Nächstes? Wird man auf die "Gelbwesten" schießen lassen? Wird irgendjemand von den "vom Volke gewählten Vertretern" verstehen, um was es hier geht? Ich fürchte nicht!

    Niemand wird Anstalten machen, sich von den Extremen zurück in die Mitte zu bewegen; Unvernunft zieht Unvernunft nach sich, Gewalt bereitet weitere Gewalt. Die Menschen auf der Straße in ihren gelben Westen sind nicht doof, wann werden sie endlich ernst genommen? Wann wird endlich realisiert, das "Volksherrschaft" nicht bedeutet, dass man alle 4 oder 5 Jahre ein Kreuzchen machen darf?

    Danke, Herr Scholzen, für das Stichwort "Ablasshandel"!