Di Rupo ließ offen, ob er auch das Amt des Premierministers anstreben wolle. Doch sein Ziel als Parteipräsident der frankophonen Sozialisten sei es, für eine Ablösung der aktuellen Föderalregierung zu sorgen.
Die Ankündigung von Di Rupo kam überraschend - offenbar auch für viele seiner Parteikollegen. In den letzten Monaten war eine Kandidatur von Di Rupo bei den Europawahlen im Gespräch gewesen.
Ob seine Spitzenkandidatur innerhalb der PS bereits beschlossen war, ist zurzeit nicht klar.
Am Parteisitz der PS versicherte man noch Donnerstagabend, dass die Ankündigung von Di Rupo in Ordnung gehe. So berichtet es die Nachrichtenagentur Belga.
Die nötigen Absprachen seien getroffen worden. Besonders auch mit Paul Magnette, den viele als möglichen PS-Spitzenkandidaten erwartet hatten.
Dagegen stehen Äußerungen anderer PS-Politiker, die allerdings nicht namentlich von Belga genannt werden. Demnach sei noch gar nichts entschieden worden. Die Diskussionen um Programm und Personen seien noch in vollem Gange. Die Ankündigung von Di Rupo sei ein Alleingang und werde nicht von allen geschätzt.
Di Rupo hatte sich Donnerstagabend in der Sendung „Jeudi en prime“ eindeutig als Spitzenkandidat positioniert. Auf die Frage der Journalisten, auf welcher Liste man nächstes Jahr seinen Namen sehen werde, sagte er: „Ich werde als Spitzenkandidat bei den föderalen Parlamentswahlen antreten.“
Auf die Frage ob er auch Premierminister werden wolle, antwortet Di Rupo ausweichend: „Premierminister zu sein bedeutet zunächst, ein extrem gutes Wahlergebnis zu erzielen. Ich hoffe, ein gutes Wahlergebnis zu erzielen“, sagte Di Rupo.
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