Anderthalb Jahre lang hat Yasmines Mutter dafür gekämpft, dass ihre Tochter Syrien verlassen durfte. Anderthalb Jahre voller Sorgen, zerschlagener Hoffnungen, Angst - bis Montag. Da durfte sie die inzwischen vier Jahre alte Yasmine an der syrisch-türkischen Grenze wieder in ihre Arme schließen.
Das Mädchen war vor anderthalb Jahren von seinem Vater entführt worden. Der hatte sich in Syrien einer Dschihadistengruppe angeschlossen, die Al-Kaida nahesteht und von einem Franzosen angeführt wird. Der Mann wurde schnell im Kampf getötet, die Gruppe wollte das Mädchen aber nicht herausgeben. Mehrmals tauchte die Kleine in Propaganda-Videos der Organisation auf.
"Wir haben die Verhandlungen über die Freilassung des Mädchens begleitet", sagte Außenminister Didier Reynders. Es habe aber zu keinem Zeitpunkt direkte Verhandlungen zwischen dem belgischen Staat und der Gruppe gegeben. Die Mutter habe alle nötigen Kontakte geknüpft. Man habe die Mutter aber auf ihrer Reise in die Türkei begleitet, und werde auch bei der Rückkehr von Mutter und Tochter am Dienstagnachmittag dabei sein.
Roger Pint