Um gegen die hohen Spritpreise zu demonstrieren, blockiert die Bürgerbewegung "Gilets Jaunes", sprich "Gelbwesten", weiterhin Treibstofflager. In Feluy hat die Polizei eine Demonstration von rund 50 Aktivisten aufgelöst. Dabei wurden drei Personen festgenommen.
Das Treibstofflager von Wierde bei Namur bleibt weiterhin unzugänglich. Vor Ort sorgen zahlreiche, wartende Tanklaster für ein Verkehrschaos.
Ursprünglich sollte Montag um 6 Uhr Schluss sein. Doch noch am Sonntag beschlossen die "Gilets Jaunes" spontan, ihre Protestaktion am Treibstofflager von Proxifuel in der Nähe von Namur auch nach 6 Uhr weiterzuführen.
Treibstofflager im Lütticher Raum wieder erreichbar
Die Blockaden im Lütticher Raum wurde am Vormittag aufgelöst. In Wandre sorgte ein Gerichtsvollzieher für ein Ende der Proteste. Auch in Sclessin waren die Blockaden am Montagmorgen gerichtlich beendet worden. Kurz danach wurden die Zugänge zum Treibstofflager von Total jedoch erneut von den Gelbwesten versperrt.
Die Demonstranten riskieren nun Strafen von 5.000 Euro pro Person und pro verhinderten Lastwagen.
"Gelbwesten" wollen politische Bewegung gründen
Die "Gilets Jaunes" fühlen sich stark, obwohl bei der Protestaktion bei Namur nicht mehr als ein paar Dutzend Menschen zusammenstehen und sich der Protest in Belgien am Wochenende generell in Grenzen hielt. Nicht zu vergleichen mit den gut 300.000 Demonstranten, die am Samstag in Frankreich als "Gilets Jaunes" den Straßenverkehr im Nachbarland vielerorts lahmlegten.
Auf Facebook jedoch sei die Unterstützung auch in Belgien groß, so der Sprecher der belgischen "Gilets Jaunes", Claude Gilles. Weshalb der Schritt zur politischen Bürgerbewegung jetzt gemacht werden soll. Schon bei den Föderalwahlen 2019 will die Bewegung unter dem Namen "Mouvement Citoyen Belge", also "Belgische Bürgerbewegung" antreten.
Allerdings gibt es bereits eine Partei, die genau diesen Namen trägt. Sie hatte sich vor zwei Jahren gegründet und will ebenfalls an den Wahlen 2019 teilnehmen.
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