Am Grabmal des Unbekannten Soldaten in Brüssel hat König Philippe um 11 Uhr eine Ansprache gehalten. Dabei schlug er den Bogen vom Ersten Weltkrieg zu den bewaffneten Konflikten heute.
Die Jugend rief er dazu auf, die Vergangenheit in Erinnerung zu behalten und ihr Leben dem Aufbau einer friedlichen Welt zu widmen. Jeder, aber vor allem die Jugend, sei aufgerufen, "jeden Tag einen unersetzlichen Stein zu diesem gemeinsamen Gebäude beizutragen".
Sie solle sich selbst treu zu bleiben, dem Leben gegenüber positiv eingestellt bleiben und auf Tiefgang statt auf Oberflächlichkeit setzen. "Genau das bedeutet es heute, ein echter Held zu sein, wenn auch ein unbekannter."
Politische Vertreter von Parlament und Senat, Regionen und Gemeinschaften legten am Grabmal des Unbekannten Soldaten Kränze nieder.
König Philippe und Königin Mathilde nahmen am Nachmittag an einem Gedenkkonzert im Bozar teil. Dort feierte das War Requiem der Komponistin Annelies Van Parys Weltpremiere. Das Nationalorchester und das Collegium Vocale Gent trugen auch Gustav Mahlers Fünfte Symphonie vor.
Solisten waren Sophie Karthäuser und Thomas E. Bauer. An dem Bozar-Konzert nahmen auch Prinzessin Astrid und Prinz Lorenz als Ehrengäste teil. Zum Ende des Weltkriegsgedenkens wird das Königspaar Sonntagabend dem traditionellen Last Post in Ypern beiwohnen.
Bereits um 11 Uhr ist der Last Post in Ypern ertönt. Zu der Zeremonie hatten sich Tausende Besucher am Menen-Tor versammelt. Die Stadt war zum Schlachtfeld des britischen Empires geworden.
Am Samstagabend hatte Premier Charles Michel in Ville-sur-Haine (Le Roeulx) des letzten Toten des Ersten Weltkriegs gedacht: Der kanadische Soldat George Price starb zwei Minuten vor der Unterzeichnung des Waffenstillstands am 11. November 1918.
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