Michel werde die Personalie Vanackere noch diese Woche mit den Vizepremierministern seiner Regierung besprechen, hieß es am Montagabend aus dem Umfeld des Premiers. Dabei werde es aber nicht nur um Vanackere gehen.
Michel will mit seinen Stellvertretern wohl grundsätzlich über die Ernennungsprozeduren neuer Mitglieder für die Führungsetagen öffentlicher Unternehmen sprechen. In welche Richtung Michel dabei argumentieren wird, ist zurzeit nicht klar.
Allerdings war am Montag auch erstmals aus den Reihen von Michels MR leise Kritik an der Ernennung von Vanackere laut geworden. Dabei geht es gar nicht mal so sehr um Vanackere selbst, sondern vor allem um die Tatsache, dass durch seine Ernennung der Direktionsrat der Nationalbank wieder nur aus männlichen Mitgliedern bestehen würde. Die bislang einzige Frau wird jetzt pensioniert. Sie soll laut CD&V, die einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin ernennen durfte, durch Vanackere ersetzt werden.
Das hatte vergangene Woche für Streit zwischen der CD&V und den flämischen Koalitionspartnern N-VA und OpenVLD gesorgt. Bislang ohne Ergebnis.
Michels Idee könnte sein, die Personalie Vanackere in Zusammenhang zu bringen mit weiteren Ernennungen bei öffentlichen Unternehmen. Unter anderem bei Bpost und der Regulierungsbehörde für den Energiesektor CREG müssen bald Posten neu besetzt werden.
Kai Wagner