In Lüttich gehen die Gespräche zwischen beiden Parteien derweil weiter.
Es kam, wie es eigentlich kommen musste. Nicht viele Beobachten hatten ernsthaft geglaubt, dass sich PS und PTB hätten einigen können. Erst zog die PTB in Molenbeek den Stecker. Und in dieser Brüsseler Stadtgemeinde hätte man sich noch am ehesten eine Koalition zwischen beiden Linksparteien vorstellen können.
Donnerstagnachmittag konnten beide Seiten aber dann nur noch das Scheitern der Verhandlungen feststellen. Die Parteien geben sich gegenseitig die Schuld. "Die PS zeige in keiner Weise den Willen zu einem wirklichen politischen Richtungswechsel", beklagte ein Sprecher der PTB.
"Die PTB weigere sich, Verantwortung zu übernehmen", erklärte ihrerseits die PS-Spitzenkandidatin Catherine Moureaux.
In Charleroi hört man ähnliche Vorwürfe, wobei die Situation hier eine andere war. Der alte und neue Bürgermeister Paul Magnette verfügt weiter über eine absolute Mehrheit, eine knappe, aber immerhin. Heißt: Hier wäre die PTB als Koalitionspartner nicht zwingend nötig gewesen.
Entsprechend habe er auch nicht wirklich Lust auf einen Koalitionspartner, der einen fundamentalen Richtungswechsel anstrebe, sagte die PTB-Verhandlungsführerin Sofie Merckx.
Die PTB habe nie wirklich die Absicht gehabt, Verantwortung zu übernehmen, erklärte seinerseits Paul Magnette. Insofern habe die marxistische Partei ihre Wähler betrogen...
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