Über seine Gründe wollte sich Piette öffentlich nicht äußern. Laut Informationen der RTBF soll sich Piette vor seinem Rücktritt gegen Vorwürfe gewehrt haben, mitverantwortlich für den umstrittenen Wiedereinstieg der ehemaligen Verwaltungsratsmitglieder André Gilles und Dominique Drion bei einer Tochtergesellschaft von Publifin gewesen zu sein.
Im Juni waren Gilles und Drion in den Verwaltungsrat von Publipart ernannt worden – indirekt eine Tochtergesellschaft des operationellen Arms von Publifin, Nethys. Als das vor gut eineinhalb Wochen durch Medienberichte öffentlich wurde, zeigten sich die Mitglieder des Verwaltungsrats bei Publifin empört. Man wolle davon nichts gewusst haben, hieß es unisono.
Für Josly Piette wurde das bald angezweifelt. Der 75-Jährige gehört selbst der Leitung von Publipart an. An ihm kann die Information von der Ernennung von Gilles und Drion als Verwaltungsratsmitglieder kaum vorüber gegangen sein. Ein Medienbericht legte sogar nah, dass Piette sich für die Ernennung von Drion stark gemacht haben soll. Eine Behauptung, die Piette im Verwaltungsrat von Publifin von sich wies.
Sein Rücktritt ist noch nicht offiziell. Die Präsidentin des Publifin-Verwaltungsrats, die PS-Politikerin Stéphanie De Simone, will heute noch einmal mit Piette reden.
Josly Piette ist aktuell noch Bürgermeister der Gemeinde Bassenge in der Provinz Lüttich. Für die kommenden Gemeinderatswahlen in sechs Tagen hat er sich nicht mehr aufstellen lassen.
KW