Van de Velde verbreitete am Donnerstag seine Meinung über einen Artikel auf Facebook. Darin wirft er den Medien vor, dass sie die N-VA für die Radikalisierung junger Moslems verantwortlich gemacht haben. Doch dass diese Radikalisierung der jungen Moslems ein Grund dafür sein könnte, dass sich die jungen Menschen von "Schield & Vrienden" ebenfalls radikalisierten, das wollten die Medien nicht sehen.
"Weder der eine noch der andere Radikalismus ist zu rechtfertigen", schreibt Van de Velde. Beide seien aber das Produkt dieser Gesellschaft ohne Rückgrat, die sich selbst nicht mehr respektiere und die von linken Politikern und Medien verteidigt werde. Seine Freunde von der N-VA sollten sich vor dieser "journalistischen Mittelmäßigkeit" in Acht nehmen.
Van de Velde ist nicht der erste N-VA-Politiker, der gegen die Presse austeilt. Die Nachrichtenagentur Belga nennt namentlich Asylstaatssekretär Theo Francken, der regelmäßig kritische Kommentare zu Medien oder Journalisten von sich gebe.
Flämische Journalisten reagierten prompt auf die Vorwürfe – ebenfalls im Internet. Als Avatar auf Twitter, um ihre Kommentare zu bebildern, wählten sie verschiedene Bilder und Fotos von Ratten.
Kay Wagner