Bart De Wever hat es mal wieder geschafft: Er ist in aller Munde. In Interviews, unter anderem mit der VRT, holte er zu einem veritablen Rundumschlag aus.
Erst eine Breitseite auf die CD&V-Unterrichtsministerin Hilde Crevits. Die stehe dem Dachverband des katholischen Unterrichtswesens zu nahe. Und besagter Dachverband äußere Empfehlungen, die eigentlich nur dazu beitragen würden, dass das Bildungsniveau sinke. Deswegen werde seine Partei denn auch nach der nächsten Wahl das Amt für sich beanspruchen. Der CD&V-Vorsitzende Wouter Beke nannte die Aussagen einen "Schlag ins Gesicht" für das katholische Unterrichtswesen.
Doch auch kommunalpolitisch teilte De Wever mächtig aus. Auf den Kampf gegen die Drogenschmuggler angesprochen, die Kokain über den Antwerpener Hafen einschleusen, sagte De Wever: Es sei nur noch eine Frage der Zeit, bis die Drogenmafia sich in die Politik einkaufe. Verschiedene Politiker bewegten sich quasi in denselben Kreisen wie die Leute. Ausdrücklich nannte er da gewisse Milieus innerhalb der marokkanischen Gemeinschaft. Mitglieder seiner eigenen Partei jedenfalls seien wohl nicht anfällig dafür, sich von der Mafia umdrehen zu lassen.
"Lächerlich", reagierte die oppositionelle S.PA. Wenn De Wever Informationen habe, dann solle er sie der Staatsanwaltschaft übermitteln, statt alle Parteien, bis auf die seine, mittels Unterstellungen in einen Sack zu stecken.
Roger Pint