Henri Huygen war als Schöffe in Ans neben der Umweltpolitik ausgerechnet für Chancengleichheit zuständig. Am vergangenen Freitag hatte er den MR-Schöffen Thomas Cialone wegen dessen sexueller Gesinnung verbal angegriffen; mehrmals sogar. Eine Liebesbeziehung zwischen zwei Männern sei "widernatürlich", wurde Huygen unter anderem zitiert.
Diese homophoben Äußerungen sorgten für einen Sturm der Entrüstung. Zunächst verlangte die örtliche PS-Sektion eine öffentliche Entschuldigung. Henri Huygen tat das auch. Später trat er sogar von seinem Schöffenamt zurück und kündigte zudem an, seine Kandidatur bei der anstehenden Kommunalwahl zurückzuziehen; Huygen stand eigentlich auf Platz fünf der Liste.
Dennoch musste er sich am Abend vor dem Ethikrat seiner Partei verantworten. Er selbst und auch einige Moralitätszeugen wurden angehört; der Ethikrat war aber offensichtlich am Ende nicht von der Verteidigung des ehemaligen Schöffen überzeugt. Am Ende wurde Henri Huygen jedenfalls aus der PS ausgeschlossen. Dessen Äußerungen seien mit den Werten der Partei nicht zu vereinbaren, hieß es in eine Stellungnahme.
Roger Pint