Seit dem Niedergang des IS-Kalifats leben in Syrien und im Irak noch 162 Kinder, von denen mindestens ein Elternteil belgisch ist oder in Belgien lebt. Fast alle sind unter zwölf Jahren. Und obwohl die Regierungen sagen, dass die Kinder in erster Linie Opfer sind, tun sie nichts, um sie zurückzuholen, kritisieren die Forscher.
Da viele der Kinder in einem extrem gewalttätigen Umfeld aufwachsen, sei das Risiko groß, dass sie selbst Terroristen oder kriminell werden. Für die Forscher ist diese Gefahr – dass sie einen Hass auf den Westen entwickeln – umso größer, je länger sie dort leben. Das seien ideale Voraussetzungen für Terrorgruppen, um sich so ein Kontingent an heimatlosen Terroristen aufzubauen.
Für die belgische Regierung werden die Kinder unter zehn Jahren laut Gesetz automatisch als Opfer anerkannt, bei allen anderen entscheidet man von Fall zu Fall. Es sei dringend nötig, dass Belgien die Rückführungsprozedur klärt, um so noch eine Chance zu haben, damit sich die Kinder an die westlichen Gesellschaften anpassen könnten, heißt es in dem Bericht.
Volker Krings