"Das Spiel ist vorbei, Belgien ist im Halbfinale". Erst beim Schlusspfiff in Kasan brachen in Belgien wirklich alle Dämme. Da war es 21:53 Uhr. Lange hatte das Spiel auf Messers Schneide gestanden. Nachdem den Brasilianern in der zweiten Halbzeit der Anschlusstreffer zum 1:2 gelungen war, hieß es: zittern. Noch ein Tor, und das Spiel wäre in die Verlängerung gegangen. Der Abpfiff war also doch eine Erlösung.
Erst feierten die Fans auf den zahllosen Plätzen, wo sie beim Public Viewing das Spiel verfolgt hatten. Nach Schätzungen von Medien müssen das schon mindestens eine Million Fans gewesen sein. Danach ging es auf den Straßen und in den Kneipen weiter. Das Ganze in einem Meer von Roten Trikots der Roten Teufel und belgischen Fahnen. Es war quasi unmöglich, nicht zu wissen, was den Roten Teufeln da in Kasan gelungen war.
In Brüssel versammelten sich viele Menschen an der Börse. Die Party dauerte bis in die frühen Morgenstunden. Dort kam es nicht zu nennenswerten Zwischenfällen.
Randale in Mons
In Mons arteten die Feiern um 2 Uhr in der Nacht aus. Randalierer gingen auf Polizisten los und bewarfen sie mit Flaschen und Gläsern. Vier Polizisten wurden leicht verletzt, ein Fahrzeug der Beamten wurde beschädigt. Die Polizei musste Tränengas einsetzen und Cafés am Marché des Herbes schließen. 30 Randalierer wurden vorübergehend festgenommen.
Vor dem Halbfinalspiel am nächsten Dienstag will die Polizei gemeinsam mit den Stadtverantwortlichen über zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen beraten.
Roger Pint