Asylstaatssekretär Theo Francken (N-VA) zog erneut klare Grenzen zwischen legalen und illegalen Flüchtlingen. Es seien die illegalen Flüchtlinge, die das große Problem seien. Deren Zustrom, der ja vor allem aus Afrika kommt, müsse gestoppt werden, sagte Francken in der VRT.
Das sei auch nicht utopisch. Wörtlich sagte Francken in der Sendung "De afspraak op vrijdag": "Wenn sich alle europäischen Marineeinheiten darauf einigen, dass alle auf dem Mittelmeer aufgefangenen Flüchtlinge nicht in Europa abgeliefert werden, sondern in nordafrikanischen Ländern, mit denen man zuvor Abkommen geschlossen hat, dann haben wir direkt eine Lösung. Das ist sehr gut möglich."
Wenn die illegale Migration gestoppt werde, könne man auch besser mit - wie Francken sie nannte - "echten Flüchtlingen" umgehen. Dann könne man sogar mehr von ihnen aufnehmen und sie besser behandeln.
Das Flüchtlingsproblem kann laut Francken nur durch ein gemeinsames Vorgehen der Europäer gelöst werden. Einzelstaatliche Lösungen lehnt Francken als unzureichend ab. Das sei übrigens auch der Standpunkt der gesamten Regierung.
Kay Wagner
Franckens Äußerungen kann man nur als Nonsens bezeichnen, geprägt vom bevorstehenden Wahlkampf, Ahnungslosigkeit und vor allem Hilflosigkeit. Eben typisches Politiker Geschwafel.
Wie will man unterscheiden zwischen echten und unechten Flüchtlingen ? Wie sehen da die Kriterien aus ?
Selbst wenn es gelingen würde, alle Flüchtlinge auf See abzufangen und in nordafrikanischen Lagern unterzubringen, dann wäre kein Problem gelöst. Es würden neue Unruheherde entstehen, ähnlich der Palästinenserlager in den arabischen Staaten, die auch ein Hord der Gewalt sind. Die PLO und andere Terrororganisation sind dort gegründet worden. Ein kleiner Staat wie Tunesien würde total destabilisiert, genau wie der Libanon.
Es wäre besser die Fluchtursachen zu beseitigen. Francken sollte mal nach Afrika gehen und sich das dortige Elend anschauen. Dann würde er vieles besser verstehen und weniger Unsinn reden. Gebraucht wird ein Entwicklungskonzept für Afrika ähnlich des Marshall Planes.
Ich denke, der zuständige Staatssekretär tut sein möglichstes auf Ebene seiner nationalen Zuständigkeit. Er legt seine Hände zumindest nicht tatenlos in den Schoss. Andere, allen voran die EU, die EU-Staaten und deren Verantwortliche, sind hier gefordert. Ausbeutung stoppen, Diktatoren und Diktaturen nicht mehr unterstützen, .... ach hier könnte man so einiges aufzählen.
Werter Herr Fink.
Das Problem sind nicht Franckens Taten sondern seine Äußerungen, die die Stimmung nur zusätzlich vergiften und eine sachliche Diskussion unmöglich machen. Laut Wikipedia kamen 2016 362.000 und 2017 171.000 Menschen über das Mittelmeer nach Europa. Im Vergleich dazu beträgt die Einwohnerzahl der EU 511 Millionen laut Wikipedia. Das heißt in 2017 kamen auf 2.988 Einwohner ein Mittelmehrflüchtling. Auf die DG mit 76.920 Einwohner laut Wikipedia wären das ungefähr 25 Personen. Rationell betrachtet sehr übersichtliche Zahlen. Und da wäre es besser, sachgerecht zu diskutieren und nicht den Teufel unnötig an die Wand zu malen. Politisch Stimmung machen gegen die Schwächsten ist auch nur ein Zeichen eigener Schwäche. Und wer am lautesten brüllt, hat nicht immer Recht.
Auf die DG etwa 25 Personen?
Schon mal an einem normalen Tag durch Kelmis spaziert?
Demnach geht die DG aber mehrmals in Kelmis rein...
Witze sind etwas schönes, aber nur wenn sie eine Pointe habe.
Sehr geehrter Herr Scholzen Eimerscheid,
ihre Statistik in Ehren. Die meinerseits angesprochenen und bestehenden Probleme sind tiefgründiger. Und da muss angesetzt werden! Und das kann z.B. kein belgischer Staatssekretär. Die "untere Ebene" kann nicht das ausbügeln, was die "obere Ebene" unfähig ist zu lösen.
Werter Herr Fink.
Auch Francken hat für die Asylproblematik keine Lösung. Versucht nur politisches Kapital aus der Sache zu schlagen. Er ist ein Maulheld und Schaumschläger.
Wie sollte denn eine Lösung Ihrer Ansicht nach aussehen?
Ich kann nur wiederholen, dass es das beste wäre, die Fluchtursachen zu beseitigen. Dann kommen auch keine Asylbewerber mehr. Und wer trotzdem nach Belgien kommt, muss sich anpassen, dh eine Landessprache sprechen, arbeiten und die Gesetze beachten. Eigentlich ganz selbstverständlich.
Könnte mal in Zukunft so kommen, dass wir wieder auf Einwanderer angewiesen sind, um die unangenehmen Arbeiten auf Baustellen, in Krankenhäusern und Pflegeheimen zu verrichten. So wie nach dem Zweiten Weltkrieg, als es trotz Arbeitslosigkeit an Bergleuten fehlte. Die hat man dann im Austausch gegen Kohle aus Italien geholt.
Das ist eine hochkomplexe Thematik auf die es keine einfache Antwort gibt.