Mit der Aufspaltung der Aktivitäten folgt Nethys den Auflagen, die das Unternehmen von der Muttergesellschaft Finanpart bekommen hat. Finanpart selbst ist der finanzielle Arm von Publifin. Publifin wird ausschließlich durch Steuergelder der Provinz Lüttich, 76 Gemeinden und der Wallonischen Region finanziert.
Die Aufteilung der Nethys-Aktivitäten in privatwirtschaftliche und öffentliche macht deshalb Sinn. Denn dadurch sind die Aktivitäten zumindest auf dem Papier klar voneinander getrennt sind. Was die Neuordnung allerdings in der Praxis bedeutet, darauf weiß auch die Wirtschaftszeitung L'Echo, die am Samstag über die Neuordnung von Nethys berichtet, noch keine Antwort.
Denn personell ändert sich nichts bei Nethys. Es werden keine neuen Posten oder Arbeitsplätze geschaffen. Die Neustrukturierung sei rein juristisch und administrativ, heißt es seitens der Interkommunalen.
Reizfigur Stéphane Moreau bleibt auch weiter beim Unternehmen. Er wird Geschäftsführer der neuen kommerziellen Einheit von Nethys und Aufsichtsratsvorsitzender des Telekommunikationsanbieters Voo, das übrigens als eigenständiges Unternehmen nochmal von dem neuen kommerziellen Arm von Nethys abgespalten ist.
Kay Wagner
Eine gute Gelegenheit auf saubere Art und Weise neue Poestchen zu schaffen Denn jetzt braucht man doppelt so viele Verantwortliche für jeden Bereich. Das nennt man"Teilen und Herrschen". So werden einerseits Auflagen erfüllt und andererseits karrieregeile Politiker aller Couleur zufrieden gestellt, sehr wichtig im Vorfeld der diesjährigen Gemeinderatswahlen.