Es ging zu wie auf einem Volksfest. Musikgruppen spielten, Ballons flogen durch die Luft, die Farben der drei großen Gewerkschaften FGTB, CSC und CGSLB dominierten im Zug.
Vom Nordbahnhof zog er sich durch die Innenstadt bis zum Südbahnhof. Immer wieder machten die Demonstranten durch Transparente, Flugblätter und Sprechchöre darauf aufmerksam, worum es ihnen ging: Die Reformpläne zur Rente finden sie ungerecht. Sie befürchten, dass sie künftig zwar länger arbeiten müssen, aber dafür weniger Rente bekommen werden.
Das Punktesystem zur Rentenberechnung, wie Pensionsminister Daniel Bacquelaine es wünscht, lehnen sie zumeist ab. Auch die Einführung der Kategorie "schwere Berufe", für die es Zusatzleistungen geben soll, sehen viele skeptisch. Zu viele Berufe könnten Anspruch auf Zusatzleistungen erheben. Doch genug Geld für alle sei nicht vorhanden.
Die Gewerkschaften können die Demonstration als großen Erfolg verbuchen. Im vergangenen Dezember hatte das Thema Rente nur halb so viele Menschen auf die Straßen der Hauptstadt gelockt.
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