Der Premierminister persönlich schaltet sich in die Diskussion um Ken Loach ein. Der britische Filmemacher soll am Donnerstag die Ehrendoktorwürde der Freien Universität Brüssel (ULB) bekommen. Der Mann ist aber wegen einiger seiner Aussagen umstritten.
Seine Kritik an der Politik des Staates Israel ist mitunter hart an der Grenze zum Antisemitismus, und einige Bemerkungen klingen zudem wie ein Leugnen des Holocausts.
Zahlreiche Professoren hatten sich zuvor schon in einem Offenen Brief gegen die Entscheidung ihrer Uni gewandt. Und jetzt eben auch Charles Michel: Gerade im Zusammenhang mit Antisemitismus müsse jeder eine klare Haltung einnehmen. Keine einzige Form von Antisemitismus dürfe akzeptiert werden - das gelte auch für die Uni, die er selbst besucht habe, so der Premier.
Michel hatte in der Großen Synagoge in Brüssel eine Rede gehalten zum Anlass des 70. Jahrestages der Gründung des Staates Israel. Der Unabhängigkeitstag ist der 14. Mai. Michel versprach, dass sich Belgien weiter gegen Antisemitismus engagieren werde.
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