Das Fleisch war im August 2017 bei einer Kontrolle im Kosovo entdeckt worden. Von der 20-Tonnen-Lieferung seien 1,5 Tonnen verdorben gewesen. Das Fleisch kam vom Betrieb Vanlommel aus Olen in der Provinz Antwerpen. Das Fleisch wurde vernichtet und die Afsca informiert.
Die hat den Vorfall untersucht und herausgefunden, dass es sich nicht um vorsätzlichen Betrug gehandelt habe, sondern um menschliches Versagen. Der Geschäftsführer von Vanlommel habe erklärt, die Etiketten seien nicht manipuliert worden. Der Betrieb habe seine Kunden nicht täuschen wollen.
Gewollt oder nicht gewollt, die Afsca musste die nicht-konforme Lieferung zur Anzeige bringen. Das geschah dann auch, aber wahrscheinlich zu spät. Die Antwerpener Staatsanwaltschaft ist erstaunt, dass die Afsca sie erst im Januar 2018 informiert habe, also fast ein halbes Jahr später. Die Afsca widerspricht, sie habe schon im November 2017 Anzeige erstattet.
Der Politik reißt unterdessen der Geduldsfaden. Mehrheit und Opposition in der Kammer stellen sich Fragen über die Arbeitsweise und die Kommunikation bei der Agentur.
Kammer erhält Veviba-Bericht - mehrere Übernahmekandidaten für Schlachthof
Am Montagnachmittag haben den Afsca-Bericht zum Fall Veviba erhalten. Das hat Landwirtschaftsminister Denis Ducarme mitgeteilt. Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft den Bericht der Nahrungsmittelagentur Afsca geprüft. Am Mittwoch soll in den zuständigen Kommissionen über den Bericht gesprochen werden.
Innerhalb von zehn Tagen soll für den Veviba-Schlachthof in Bastogne ein neuer Betreiber gefunden werden. Die Wallonische Region will vermeiden, dass der Betrieb Konkurs anmelden muss. Ende des Monats sei aber nicht mehr genug Geld da, um die Mitarbeiter zu bezahlen. Mehrere Übernahmekandidaten haben sich bereits gemeldet. Es gibt zwei Anfragen aus Belgien, außerdem haben Unternehmen aus Frankreich, Deutschland und den Niederlanden Interesse bekundet. (belga/vrt/km)
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Volker Krings