32 Kommentare

  1. Wenn in Flandern weiterhin ein allgemeines Kopftuchverbot an Schulen gilt und ein Gericht mit Hinweis auf die Menschenrechtskonvention und das Recht auf freie Religionsausübung den klagenden Eltern Recht gibt, müsste man doch schlussfolgern, dass dieses Verbot grundsätzlich der Menschenrechtskonvention widerspricht.
    Es muss jedoch die Frage erlaubt sein, ob die Regeln des Islam Kindern(!), Mädchen und Frauen tatsächlich das permanente Tragen eines Kopftuches auferlegt? Selbst unter den Muslimen ist diese Frage strittig. Und wie meistens bei religiösen Fragen reicht die Lektüre des Koran zur Klärung der Frage nicht aus. Es gilt zu interpretieren, auszulegen, zu bewerten, zu spekulieren, ...
    Nichts hindert Muslime daran, ihre Religion auszuüben: zu hause, in der Moschee, ...
    In der Schule geht es aber nicht um Religionsausübung, sondern in erster Linie darum, kognitive und andere Fähigkeiten zu erwerben. So sollte Schule auch dazu beitragen, Kinder zur Reflexion und zum kritischen Denken zu befähigen.
    Das Urteil weist m.E. in die falsche Richtung.

  2. Wie wohl das Urteil des Gerichts ausgefallen wäre, wenn ein Pastafarier-Schüler ein Zeichen seines "Glaubensbekenntnisses" - ein Nudelsieb - auf dem Kopf tragen würde? Oder ein Satanist ein umgekehrtes Kreuz um den Hals? Oder jemand ein regenbogenfarbenes Einhorn auf dem Kopf trüge?

    Unter dem Deckmantel der Religion kann man wohl anscheinend jeden Quatsch durchboxen...

  3. Nur ein kleines Beispiel unter tausenden dafür, warum Länder wie Polen und Ungarn die Einwanderung aus muslimischen Ländern rundheraus ablehnen. Warum sich Probleme ins Land holen, wenn man -noch- die Möglichkeit hat, sie erst gar nicht entstehen zu lassen.

    Man sieht dort über den Tellerrand hinaus, erkennt was in Ländern wie Deutschland, Belgien, Frankreich oder Schweden los ist und entscheidet, dass man auf diese Verhältnisse gut und gern verzichten kann.

  4. Bin zu 100 % mit Dir einverstanden, Dieter. Die s.g. "freie Ausübung der Religion" hat in den Schulen nichts verloren ... genau so wenig wie die Religion im Schlachthof. Sorry fürden Vergleich, aber hier werden junge Leute instrumentalisiert und das Gerichtsurteil ist alles andere als kohärent. Auf jeden Fall ein falsches Signal und wieder einmal eine verpasste Chance.

  5. Kann es sein, dass sie hier Dinge vermischen Herr Decker?
    Was hat die Frage über ein Kopftuchverbot an Schulen mit der Frage der Einwanderung zu tun? Auch in Polen und Ungarn gab es bereits vor der Flüchtlingsbewegung muslimische Gemeinden. Auch ohne Einwanderung könnte sich ein solcher Konflikt auch in diesen Ländern stellen.
    Dass Polen und Ungarn mit dem Hinweis darauf, die kulturelle Identität in ihren Ländern nicht „verwässern“ zu wollen, Einwanderung ablehnen und sich abschotten, ist ihr gutes Recht. Dass die Regierungsanhänger jedoch nicht erkennen, wie sehr ihre Führungen dabei sind, diese kulturelle Identität selbst durch Umbau und Abbau des jeweiligen Rechtsstaates hin in Richtung autokratischer Systeme zu verwässern, verwundert.
    In der Flüchtlingsfrage müssen sich diese Staaten auch die Frage gefallen lassen, mit welchen Recht sie beide Hände bei der Vergabe von EU-Subsidien mit dem Hinweis auf europäische Solidarität aufhalten und ihre Solidarität bei der zumindest zeitweiligen Aufnahme von Flüchtlingen verweigern.

  6. "Das allgemeine Kopftuchverbot an den Schulen in Flandern bleibt von dem heutigen Urteil aber unberührt."

    Man fragt sich warum. Vielleicht, weil ein solches Urteil einer unteren Instanz einen Einzelfall klärt und keine Gesetze außer Kraft setzen kann.

    "Das Urteil weist m.E. in die falsche Richtung."
    Zumal es auf der Ebene des EuGH anders gerichtete Entscheidungen gibt:
    "Für manche Musliminnen ist das Kopftuch eine relgiöse Pflicht. Doch nicht jeder Arbeitgeber will das Tragen dieses Symbols erlauben. Eine Rezeptionistin aus Belgien und eine IT-Expertin aus Frankreich verloren deshalb ihren Job. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat nun Grundsatzfragen geklärt und entschieden: Arbeitgeber können das Tragen eines Kopftuchs untersagen, wenn weltanschauliche Zeichen generell in der Firma verboten sind und wenn es gute Gründe gibt. Wünsche von Kunden reichen dagegen nicht aus."

    ZEIT-Online 14.03.2017 "Ein Kopftuchverbot am Arbeitsplatz kann zulässig sein"

    "Gute Gründe"? Weltanschauliche Neutralität in den Schulen wäre doch einer.

  7. Multikulturelle Organisation und Länder können nur mittels eines von allen Beteiligten akzeptieren Modus Vivendi funktionieren. Ein gutes Beispiel dafür ist die französische Fremdenlegion, wo Männer aus den unterschiedlichsten Ländern Dienst tun.

  8. Jede Frau hat privat die Freiheit, ein Kopftuch zu tragen - und so soll es auch bleiben. Aber soll das in Europa auch in der Schule erlaubt sein? NEIN! Glaube und Religion gehört nicht in die Schule.

  9. Aus der BRF-Presseschau:
    "Gazet van Antwerpen kommentiert die Entscheidung eines Gerichts in Tongeren, elf muslimischen Mädchen das Tragen von Kopftüchern in der Schule zu erlauben: Natürlich haben die Mädchen das Recht, frei über ihren Kopf zu entscheiden. Die Frage ist nur, ob sie das tun. Kinder in diesem Alter stehen noch stark unter dem Einfluss ihrer Eltern. Und ein Kopftuch bleibt ein Zeichen der religiös begründeten Unterdrückung der Frau. Mädchen, die in unserer Gesellschaft zur Schule gehen, sollten aber auch unsere Grundwerte lernen. Die gehen von der Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau aus. Wie können die Mädchen das in einem Alter lernen, in dem die Selbstfindung sowieso schon schwierig ist, aber zusätzlich noch durch ein Kopftuch erschwert wird? Das doch schon nach außen zeigt, wie anders, wie ungleich man gegenüber den anderen ist? Und außerdem für Werte steht, die unsere Gesellschaft nicht teilt, gibt Gazet van Antwerpen zu."

    Bravo!

  10. Wenn Eltern von ihren Kindern verlangen, aus religiösen Gründen ein Kopftuch zu tragen so ist das ein Verstoß gegen die Menschenwürde und ein Angriff auf die persönliche Freiheit. Und wenn dies unter dem Deckmantel der Religionsfreiheit möglich ist, so besteht das Problem darin, dass die betreffende Gesetzgebung Lücken aufweist. Also, dass es sich um einen Gummiparagraphen handelt. Von daher gibt es nur eine Lösung, die Religionsfreiheit so zu definieren, dass die Würde und die persönliche Freiheit des Menschen nicht angetastet wird. Ob das möglich ist, weiß ich nicht. Zumindest sollte es eine gesellschaftliche Debatte geben, wie weit Religionsfreiheit geht. Man sollte nicht vergessen, dass jede Freiheit relativ ist und dort aufhört, wo die des anderen Menschen anfängt.

    Das Kopftuch ist zum Sinnbild für Unterdrückung, Gewalt, Terrorismus, Ungleichheit, etc geworden und das Tragen eines Kopftuches sollte streng geregelt werden.

  11. Ob den Befürwortern (Leonards, Hezel, Schleck) der "offenen Gesellschaft" endlich einleuchtet, dass der Islam totalitär ist, und seinen "Anhängern" verbietet, sich den lokalen gegebenheiten anzupassen? Leider kommt diese Erkenntnis zu spät. Seit 50 Jahren etabliert sich der Islam in Europa, nicht zuletzt "Dank dem Bauch seiner Frauen", wie der algerische Präsident Boumedienne Anfang der 1970ern sagte. Ein Spruch, den Shariah4Belgium seinen machte. Das Christentum wird mit allen Mitteln bekämpft und währenddessen wird dem Islam der rote Teppich ausgebreitet. Oder, vom seltsamen Tod Europas, wie Murray schreibt! Nirgendwo auf der Welt, wo der Islam präsent ist, herrscht Ruhe. Wieso wohl?

  12. Werter Herr Grandjean.
    Das Problem besteht darin, dass unter dem Deckmantel der Religionsfreiheit Extremisten agieren. Nicht nur Moslems. Es gibt auch radikale christliche Gruppen wie Zeugen Jehovas oder Scientology, die ihrer Denkweise genauso extrem sind wie der iS oder Al Qaida. Darum bin ich dafür, dass nur solche Religionen ausgeübt werden dürfen, die nicht im Widerspruch zu unserem Gesellschaftssystem stehen. Dies weil der Glaube an irgendeinen einen Gott zu den Grundbedürfnissen des Menschen gehört, genau wie Schlafen, Essen, Trinken, Wohnen. Wenn diese Grundbedürfnisse gesetzlich geregelt werden, sollte auch der Glaube noch mehr reglementiert werden als jetzt. Ein eigenes Religionsministerium wäre eine nützliches Instrument.

  13. @P. Grandjeans
    Wenn sie sich mit dem Begriff der "Offenen Gesellschaft" näher beschäftigen wollen, empfehle ich ihnen die Lektüre des Buches von Michael Schmidt- Salomon, "Die Grenzen der Toleranz - Warum wir die offene Gesellschaft verteidigen müssen".
    Es gibt weder DEN Islam und auch nicht DIE Muslime.
    Kritik an fundamentalistischem, totalitärem Islamismus und Kritik an fragwürdigen Religionsregeln ist in einer offenen Gesellschaften nicht nur möglich sondern notwendig und steht in keinerlei Widerspruch dazu.
    Offene Gesellschaft bedeutet weder grenzenlose Zuwanderung noch grenzenlose Toleranz.
    @M. Scholzen
    Die Diskussion würde den Rahmen dieses Forums sprengen Herr Scholzen, aber Religion als menschliches Grundbedürfnis darzustellen, ist eine voraufklärerische und letztlich auch haltlose Sicht. Wenn sie den Mut haben, sich kritisch mit dem Thema Religion auseinander zu setzen, lasse ich ihnen gerne Literatur zu dem Thema zukommen.
    3 Tipps:
    - Die Legende von der christlichen Moral - A. Edmüller
    - Der Gotteswahn - Richard Dawkins
    - Manifest des evolutionären Humanismus - M. Schmidt-Salomon
    MfG

  14. "Ob den Befürwortern (Leonards, Hezel, Schleck) der „offenen Gesellschaft“ endlich einleuchtet,...
    Was befürworten Sie denn, Herr Grandjean? Eine "geschlossene Gesellschaft", die den Menschen vorschreibt, was sie zu denken und zu glauben haben? Das hatten wir doch schon mal, vom Kommunismus bis zum Nationalsozialismus, mit den bekannten Ergebnissen.

    Nein, ich bin durchaus nicht für eine "regellose Gesellschaft" und also gegen Verschleierung als Symbol der Unterdrückung der Frau, aber auch gegen Beschneidung sowohl von Mädchen wie von Jungen, gegen die Zeugen Jehovas, die Blutübertragungen verbieten, gegen das Schächten ohne Betäubung, aber für die Religions- und Meinungsfreiheit.

    Religion kein menschliches Grundbedürfnis, Herr Leonard?
    Irgendwie muss es doch verwundern, dass es bis jetzt keine Zivilisation gegeben hat, die ohne wie auch immer geartete Religion ausgekommen ist. Selbst Stalin oder Mao mit ihrem rigorosen Atheismus haben es nicht geschafft, die Religion in der UdSSR oder China auszurotten. Selbst Putin besucht wieder Gottesdienste. A méditer.

  15. Gerade Putin, Herr Schleck... Welch ein Staatsmann! Ja, der Mensch muß an mehr als nur... den Menschen glauben, denn der mensch alleine stillt seinen Hunger nicht. Der Islam, jedoch, ist nur ein wenig,ganz wenig "Religion" und viel, sehr viel Machtsystem. Und das wollen wir hier nicht. Der Islam hat keinen Platz in westlichen Gesellschaften, hat er doch 60 Jahre Zeit gehabt, den Gegenteil zu beweisen. Er wird von tag zu Tag schlimmer. Schade, dass wir nicht Putin als Präsidenten haben! Wohlgemerkt, ich slber bin nicht einmal Christ.

  16. Religionen sind kein "Grundbedürfnis", sondern Ausdruck eines Grundunverständnisses der Welt: (Richard Dawkins) "Ich bin ein Gegner der Religion. Sie lehrt uns, damit zufrieden zu sein, dass wir die Welt nicht verstehen".

    Wer an einen Gott glaubt, hat aufgegeben, zu suchen und zu verstehen, denn er hat schon die vermeintliche Antwort auf alles: seinen Gott.
    Wie passend, dass es zwischen den 3000 anderen gerade der einzig richtige und wahre auf der Welt zu sein scheint.

  17. Nein Herr Hezel, Dawkins ist ein Ultramaterialist, der nie zufrieden war. Und nie zufrieden sein wird. Sehen Sie doch endlich davon ab, alle menschen, die nicht so ticken wie Sie, lächerlich zu machen. Wieso dann öffnen Sie dem Islam, dem untolerantesten und mörderischen Kult aller Zeiten die pforten Europas? Wieso sind Sie unzufrieden, überhaupt? Sie haben mit Sicherheit den inneren Frieden, den viele Gläubigen gefunden haben, nicht gefunden, in ihrer "science delusion" (Sheldrake. Suchen Sie weiter, aber bitte, hören Sie endlich auf jedem hier Ihre Sicht aufzuerzwingen! Sie sind respektlos Ihren Mitmenschen gegenüber.

  18. Herr Grandjean, respektlos sind vor allem persönliche Angriffe wie ihre.

    Religionskritik und Religionslästerung aber sind Teil der freien Meinungsäußerung; ich würde sogar sagen sie sind notwendig, um dem religiösen Wahnsinn Einhalt zu gebieten.

    Einen Glauben zu kritisieren und lächerlich zu machen ist nicht das Gleiche wie eine Person als solche zu kritisieren und lächerlich zu machen.

    Und ja, an einen Gott gleich welcher Art zu glauben ist vollkommener Blödsinn, den ich liebend gerne lächerlich mache. Dass sie deswegen beleidigt sind, könnte mir kaum gleichgültiger sein, denn die Millionen Menschen, die weltweit unter den Machenschaften und der geistigen und physischen Unterdrückung aller Religionen zu leiden haben und sterben, sehnen sich danach, diese Religionen überhaupt lächerlich machen zu dürfen und so ihre Meinung frei äußer zu dürfen.

  19. Da sind wir also einmal unterschiedlicher Meinung Herr Schleck. Gut so!
    Im Rahmen von 150 Wörtern aber nur soviel:
    Wäre Religion ein „Grundbedürfnis“ der Menschen, wie „Essen, Trinken, Schlafen und Wohnen“, müssten die Atheisten dieser Welt allesamt lebensunfähig sein.
    Vor allem unter Wissenschaftlern ist der Anteil nichtreligiöser, nichtgläubiger Atheisten besonders hoch. Auch ein Blick in die Geschichte zeigt, welche namhaften Gelehrten, Philosophen, Schriftsteller, Forscher,... sich als Atheisten bezeichneten. Alle nicht lebensfähig in Ermangelung der Befriedigung eines lebensnotwendigen Grundbedürfnisses? Wohl eher nicht.
    Religiöses Verhalten hat sich in der Evolutionsgeschichte des Homo Sapiens parallel zu seiner Bewusstseinsfähigkeit entwickelt und ist heute noch ein Relikt des Primatenhirns. Aber Religionen waren nie ein primäres Grundbedürfnis des Menschen. Religionen konnten und können Grundbedürfnisse des Menschen befriedigen, wie z.B. die Sehnsucht nach Sicherheit, Geborgenheit aber auch (früher) Antworten auf die Frage nach Naturphänomen und letztlich dem Sinn des Lebens liefern. Ein Grundbedürfnis ist Religion nie gewesen.

  20. Wie gesagt, Religion ist kein Grundbedürfnis, sondern ein seit dem Beginn der Menschheitsgeschichte wiederkehrendes Verblendungsphänomen, um das Grundbedürfnis nach Wissen und Verständnis zu befriedigen; zugegebenermaßen, mit immer dem gleichen Ergebnis, nämlich, dass Religionen keine Antworten sondern Illusionen bieten, die ebenfalls seit Menschengedenken widerlegt werden je weiter unsere Erkenntnisse über das War, das Sein und das Werden voranschreiten.

  21. @P.Grandjeans
    Als Putin-Fan kann ich ihre Kritik an Herrn Hezel nicht ganz nachvollziehen (wenn es denn wahr ist, dass „Herr Hezel anderen seine Meinung aufdrückt und anderen respektlos gegenüber ist“), lässt doch gerade Putin politische Kontrahenten reihum kaltstellen, einbuchten oder ganz einfach aus dem Weg räumen.
    Ihre Kritik am Islam als Ideologie und Machtsystem kann ich nachvollziehen (siehe Hamed Abdel-Samad - Der Faschistische Islam) mit dem erneuten Hinweis, dass es DEN Islam und DIE Muslime nicht gibt.
    Respektlos Sie sind denjenigen gegenüber, die sie undifferenziert über einen Kamm scheren und verurteilen. Sie sollten sich vielleicht auch einmal mit der „Kriminalgeschichte des Christentums“ (Karl-Heinz Deschner) beschäftigen, bevor sie vom mörderischsten Kult aller Zeiten reden.

  22. Aber liebe Leute!
    Man kann doch eine friedliche Religion wie das Christentum nicht mit einer wie
    dem Islam vergleichen!
    Wer macht denn die Attentate und will die Weltherrschaft?
    Jetzt aber nicht mit den Kreuzzügen kommen!
    Wir leben im Hier und Jetzt.

  23. Zum Thema friedliche Religion (ohne Kreuzzüge): lesen sie doch mal die Bibel Herr Meis. Sie würden staunen.
    Ohne den Widerspruch der Aufklärung wäre das Christentum wohl heute noch die Religion der Unterdrückung, der Wissensfeindlichkeit, des Unrechts der Rückständigkeit und der Gewalt.
    Alle heute so geschätzten Werte des Abendlandes, wie individuelle Freiheiten, Gleichberechtigung, Menschenrechte und wissenschaftlicher Fortschritt sind gegen den erbitterten Widerstand der christlichen Kirche erzielt worden. Hören sie auf mit friedlicher Religion.

  24. Werter Herr Meis,
    Jede Religion hat eine friedvolle und gewaltsame Seite. Der islamistische Terror ist schon die gefährlichste innen- und aussenpolitische Bedrohung für die westlichen Länder. Daneben gibt es aber auch andere Konfliktlinien wie zum Beispiel die Verfolgung der moslemischen Rohingya in Myanmar durch Buddhisten, den Hindunationalismus in Indien oder die Gewaltakte der "Lord's Résistance Army", einer "christlich" inspirierten Terrorgruppe in Uganda.

  25. @M.Scholzen
    Erwähnenswert ist auch die „Sekte“ der christlichen Evangelikalen in den USA, die den Wahlkampf von Trump massiv unterstützt hat. Die sind zwar nicht direkt gewalttätig, richten aber für die geistige Gesundheit in Amerika riesigen Schaden an. Bestes Beispiel dafür ist wohl Trump selber...
    Ob der islamistische Terror die größte Bedrohung für den Westen ist... mag sein.
    Die allergrößte Bedrohung ist wohl die menschliche Dummheit, auch die, sich von 2000 oder 1500 Jahre alten fragwürdigen religiösen Texten manipulieren zu lassen.
    Und damit wären wir wieder bei dem Kopftuchgerichtsurteil.
    Eine Demonstration der Klugheit war dieses Urteil mit Sicherheit nicht.

  26. Schon seltsam, wie die Herren Leonard und Hezel argumentieren. Religionen sind ein Produkt des menschlichen Geistes (das sind sie, keine Frage). Aber Menschen sind nicht dafür verantwortlich, wenn sie, die Religion, böse ist. Denn alle Individuen, besonders die Kriminellesten, sind besonders liebenswert. Wer, also, macht die Religion zu etwas Bösem? Sie selbst? Wie ist das möglich, ist sie doch ein Produkt des menschlichen Geistes. Sie sollten dringend einen Grundkurs "Denken" belegen. Ich kommentiere zum ersten weil mir der Kragen immer platzt, wenn ich lese wie fanatisch sie hier, auf bei GEonline, gegen Andersdenkende wettern. Solidarität? Herr Leonard, wieso? Ihr Grundsatz ist dogmatsich und entspricht nicht dem demokratischen Willen. Herr Hezel, Sie beleidigen Milliarden von Menschen. Ist Ihnen wahrscheinlich Schnuppe, das Sie ja "wissen" und alle anderen nicht. Es ist sinnlos mit Ihnen zu diskutieren, da sie, wie Ihnen oft vorgehalten wird, nur Ihre eigene Meinung anerkennen.

  27. Herr Grandjean, ich lasse mich gerne von ihrer Meinung überzeugen, aber bislang haben sie eher durch persönliche Angriffe als durch fundierte Argumentation geglänzt.
    Menschen sind sehr wohl dafür verantwortlich, wenn Religionen "böse" sind - denn ohne Menschen gibt es keine Religionen - das leuchtet ihnen schon ein, oder?
    Außerdem beleidige ich nicht Milliarden von Menschen, sondern ich mache mich über den (Aber-)Glauben von Milliarden von Menschen lustig, die sich in der Folge dadurch beleidigt fühlen - das ist ein Unterschied, den sie hoffentlich mittels "Denken" begreifen können.
    Anders gesagt und für ihr besseres Verständnis: ich kritisiere und mache mich lächerlich über Ideen (Götterglaube), nicht über Personen. Da aber viele Gläubige den Unterschied zwischen ihren Ideen und ihrer Person nicht erkennen können, fühlen sie sich gekränkt. Es ist so als würde ich mich jedesmal beleidigt fühlen, wenn sich jemand über meinen "Glauben" beispielsweise an Einhörner, Kobolde und Drachen lustig macht.

  28. So weit liegen wir gar nicht auseinander. Herr Leonard.
    Grundbedürfnis? Die Menschheit allgemein - nicht unbedingt jeder Einzelne - hat seit Urzeiten "Schutz und Geborgenheit" gesucht. Aber wofür braucht es dazu ein religiöses Gefühl? Ein Relikt des Primatengehirns? "Primaten" haben keine religiösen Gefühle. Es muss sich vielmehr zusammen mit unserer menschlichen Intelligenz entwickelt haben. Weshalb ist das so? Warum gibt es keine einzige Zivilisation ohne Religion im weitesten Sinn? Warum schwören auch heute noch so viele auf Astrologie, Wahrsagerei, "Scientology", den "Großen Baumeister", und, und...?

    Aber zurück zum Thema Islam:
    "Am Mittwoch wurde eine der größten Moscheen Europas in Moskau eröffnet: Sie bietet 10.000 Menschen Platz. Dabei sagte Wladimir Putin, der Islam sei „eine der traditionellen russischen Religionen“. (WELT-Online 23.09..2015)

    "Der Islam gehört zu Russland." Einen ähnlichen Satz haben wir doch schon mal anderswo gehört...

    Was sagen denn seine Bewunderer ("Welch ein Staatsmann!" "Schade, dass wir nicht Putin als Präsidenten haben!") dazu?

  29. @P. Grandjean
    Ihr Kommentar beinhaltet ausschließlich Unterstellungen. Ich habe weder jemals behauptet noch gedacht, „Kriminelle seien besonders liebenswert“, noch „dass die Menschen nicht dafür veranwortlich sind, wenn die Religion böse ist“.
    Was soll das?
    Dogmatisch ist wohl eher die Behauptung, die Kritik an Religion und religiösen Regeln sei eine Beleidigung von Menschen.
    Eine solche Argumentation führt dann tatsächlich zu der irrigen Annahme, eine inhaltliche Auseinandersetzung und ggf. Kritik an der veröffentlichten Meinung von Kommentatoren in öffentlichen Foren sei undemokratisch.
    Das Gegenteil ist der Fall, sie gehört zum Wesen der Demokratie.
    Bestimmte demokratiezersetzenden, hassverbreitenden, diskriminierenden oder gegen die rechtsstaatliche Ordnung gerichteteten Kommentare sowie die Verbreitung von Verschwörungstheorien verlangen (!) - ja, auch zur Verteidigung der „offenen Gesellschaft“ - nach Gegenrede (Hatespeech - Counterspeech).
    Dass ihnen dies zuwider ist kann ich verstehen. Schließlich sind sie - legitimerweise - bekennender Anhänger von Vladimir Putin.
    P.S. KEINER (außer den Moderatoren-sorry) MUSS meine Kommentare lesen. Auch Sie nicht.

  30. Aber zum Inhalt: Die Kopftuchdebatte steht zudem symptomatisch für ein großes Problem unserer Gesellschaft, nämlich, dass Debatten nur noch auf emotionaler Ebene (wessen Gefühle verletzt werden, wer mehr empört ist als der andere) und kaum mehr auf inhaltlicher Ebene (Ideen, Visionen, Konzepte, Argumente, Fakten) geführt werden.
    Die Kommentare u.a. von Herrn Grandjean zeigen, dass grundlegende Debatten oft im Keim erstickt werden, weil der eine den anderen zunächst dazu drängt, sich dafür zu rechtfertigen, warum er angeblich die eine oder andere Empfindsamkeit verletzt hat, oder alle Seiten sich gegenseitig mit Vorwürfen überhäufen, die dann erstmal widerlegt werden wollen. Schlussendlich fühlen sich alle pikiert und die Debatte hat nie wirklich stattgefunden.

    Kurz gesagt: Das Gericht hat eine schwerwiegende Fehlentscheidung getroffen, denn sie stellt die Religionsfreiheit über die Regeln des Zusammenlebens der Gesellschaft in der Schule, wodurch also im Prinzip einjeder unter Religionsvorwand seine Extrawurst bekommt und von allgemein gültigen Regeln ausgenommen werden kann.

  31. @alle
    „Es ist einfacher,die Menschen zu täuschen, als sie davon zu überzeugen, dass sie getäuscht worden sind“
    (Mark Twain)

  32. Da die Diskussion keine neuen inhaltlichen Aspekte mehr liefert und zunehmend zu Schlagabtauschen auf persönlicher Ebene mutiert, beenden wir an dieser Stelle die Kommentarfunktion des Beitrags.

    Vielen Dank für Ihr Verständnis und die Teilnahme an der Diskussion.