52 Bewerbungen sind eingegangen. Gewonnen hat das Architekturbüro "Studio Moto" von Morris Vandenberghe und Thomas Hick. Thomas Hick hat einen Teil seiner Kindheit und Jugend in Eupen verbracht, ist aber in Lüttich geboren und französischsprachig aufgewachsen.
"Für uns war es sehr wichtig, die Identität jeder Frittenbude und ihren Zweck zu wahren. Wir haben bei den Fritüren nachgefragt, was sie brauchen. Die Identität der Viertel zu wahren, war unser Ausgangspunkt. Wir wollen vermeiden, dass es am Ende eine Kette von Fritüren wird. Das hat, glaube ich, die Jury überzeugt. Also: die Berücksichtigung von Zweck, aber auch des Individuellen jeder Fritüre", erklärt der 39-Jährige.
"Die Außenfassade ist stets in reflektierendem Aluminium und spiegelt die Umgebung wider. Auch haben wir ein Klappdach vorgesehen. Das Innere ist geziegelt. Pro Bude ist die Ziegelung in unterschiedlichen Farben und macht die Fritüre individuell. Auch wichtig: ein Neonlicht-Schriftzug je Fritüre. Für jede Bude wird dieser von lokalen Künstlern designed. Auch hier wieder, um die Identität jedes Viertels zu kennzeichnen", sagt Thomas Hick zur Gestaltung jeder dieser zehn Brüsseler-Fritüren.
"St. Gilles beispielsweise ist ein Viertel, in dem viele Veranstaltungen stattfinden und das viele kreative junge Menschen hat. Dann arbeiten wir mit diesen zusammen und lassen sie den Lichtschriftzug mit entwerfen. Das zeigt dann die kreative Seite des Viertels. In der Nähe des Atomiums wird der Bezug allgemeiner und touristischer ausfallen, da es eine touristische Ecke in Brüssel ist."
Die "Fritkots" sind für Thomas Hick ein wichtiges Symbol Belgiens. "Es gibt sie überall und man hat sich schon daran gewöhnt. Aber sie haben ihre Bedeutung: Sie bringen die Menschen der verschiedenen Viertel zusammen. Sie spielen eine soziale Rolle, würde ich sogar sagen".
Mitte nächsten Jahres soll das Projekt fertig sein. Über das Medieninteresse sind die beiden Architekten sehr verblüfft: "Wir dachten, es sei ein kleines Projekt. Aber symbolisch gesehen hat es wohl viel Bedeutung. Sogar die internationale Presse wie der "Guardian" hat sich bei uns gemeldet und einen Artikel dazu geschrieben!"
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