Der Untersuchungsrichter hat 24 Stunden Zeit, um zu entscheiden, ob sie in Untersuchungshaft genommen werden.
Die Verdächtigen waren festgenommen worden, nachdem sie in den Brüsseler Vierteln Louise und Porte de Namur Geschäfte und Autos beschädigt hatten. Zeitweise wurden vorsorglich mehrere Metro-Stationen geschlossen.
Beim Einsatz gegen die Randalierer wurde ein Polizist schwer verletzt. Er erlitt einen Schädelbruch und muss am Sonntag operiert werden.
Zu den Ausschreitungen war es nach einer Demonstration gegen die Versklavung von schwarzen Migranten in Libyen gekommen.
Innenminister Jan Jambon und der Brüsseler Bürgermeister Philippe Close verurteilten die erneuten Krawalle auf Schärfste. Der Bürgermeister der Brüsseler Gemeinde Saint Gilles, Charles Picqué, geht davon aus, dass die Randalierer von Samstag auch an den Ausschreitungen vom 11. und 15. November in Brüssel beteiligt waren. Das sagte Picqué der RTBF. Die Staatsanwaltschaft wollte das aber nicht bestätigen.
Auch dieses Mal bittet die Polizei um Mithilfe bei der Suche nach den Tätern. Wer Fotos oder Videos von den Vorfällen hat, kann diese an die Polizei schicken.
Jambon schließt Netzwerk nicht aus
Innenminister Jan Jambon schließt nicht aus, dass hinter den wiederholten Ausschreitungen in Brüssel ein Netzwerk steckt. In der VRT-Fernsehsendung "De zevende dag" sagte Jambon, dies zu untersuchen, habe jetzt Priorität.
Auch wenn er persönlich einen diesbezüglichen Verdacht hege, sei es noch zu früh, um zu schlussfolgern, dass es eine Verbindung zwischen den drei jüngsten Fällen von Gewaltanwendung im Zentrum Brüssels gebe.
Für die Polizei in der Hauptstadt hatte der Innenminister nach den Ausschreitungen am Samstag lobende Worte. Dem Beamten, der von einem Pflasterstein getroffen wurde und einen Schädelbruch erlitt, sprach Jambon sein Mitgefühl aus. Wörtlich sagte er: "Unsere Dankbarkeit für die Polizisten, die täglich für unsere Sicherheit eintreten, kann nicht groß genug sein."
belga/rtbf/vrt/est