Die EU-Arzneimittelagentur und die EU-Bankenaufsicht waren bislang in London angesiedelt und sollen wegen des geplanten EU-Austritts Großbritanniens jeweils so schnell wie möglich in eins der verbleibenden 27 EU-Länder verlegt werden.
Brüssel hatte sich um den Sitz beider EU-Behörden beworben. Außenminister Didier Reynders (MR) zeigte sich dennoch mit der Wahl zufrieden: "Natürlich sind wir ein bisschen enttäuscht", sagte Reynders. Man habe sich ja schließlich nicht einfach so um den Sitz etwa der EU-Arzneimittelagentur EMA beworben.
"Für uns geht das aber in Ordnung", meinte der liberale Politiker in der RTBF. Zumal Belgien eigentlich in erster Linie darauf bedacht gewesen sei, dass die EMA möglichst in der Nähe bleibt. Und das sei mit der jetzigen Entscheidung gegeben; Amsterdam liege schließlich im Benelux-Raum.
Brüssel hatte sich auch für den Sitz der Bankenaufsicht beworben. Hier fiel die Wahl am Ende knapp auf Paris. "Wir wussten, dass Brüssel in beiden Entscheidungen nicht als Favorit ins Rennen ging, allein, weil ja schon so viele Institutionen hier angesiedelt sind", sagte Reynders.
Alle belgischen Hoffnungen richten sich jetzt auf Catherine De Bolle. Die Chefin der Föderalen Polizei bewirbt sich um die Leitung von Europol.
rop - Bild: Frank Rumpenhorst (dpa)