Grimmige Stimmung am Donnerstag vor dem türkischen Generalkonsulat im Brüsseler Europaviertel. Am späten Nachmittag eskaliert die Situation, es kommt zu einer Massenschlägerei. Einige Männer zücken dabei auch Messer. Vier Menschen werden verletzt, eine ältere Frau offenbar schwer. Die Ordnungskräfte mussten beide verfeindete Gruppen stundenlang voneinander trennen, dabei kam auch ein Wasserwerfer zum Einsatz.
Die Polizei wollte sich bislang nicht zu den Hintergründen äußern, es ist aber naheliegend, dass die Spannungen in Zusammenhang stehen mit dem türkischen Verfassungsreferendum. Dabei geht es um eine erhebliche Ausweitung der Machtbefugnisse des türkischen Präsidenten. Die Auslandstürken dürfen schon ihre Stimme abgeben, und das eben in den beiden Generalkonsulaten in Antwerpen und Brüssel.
Der Brüsseler Bürgermeister Yvan Mayeur verurteilte die gewaltsamen Vorfälle. Hier habe es sich wohl um eine spontane Zusammenkunft gehandelt, sagte Mayeur in der RTBF. Eine Kundgebung sei jedenfalls weder angemeldet, noch genehmigt gewesen. Und er könne es nur bedauern, dass die innertürkischen Konflikte jetzt in Brüssel ausgetragen würden. Mayeur rief alle Beteiligten zur Ruhe auf.
rop - Foto: Foto: Hendrik Devriend/BELGA