22. März 2016, 7:58 Uhr: Die erste Bombe explodiert in der Abflughalle des Brussels Airport in Zaventem, kurz danach noch eine zweite. Chaos. Überall Rauch und leblose Körper. Bei dem Anschlag werden 16 Menschen getötet. Dann, um 9:11 Uhr, wird ein U-Bahnzug in der Metrostation Maelbeek von einer Explosion buchstäblich zerrissen. Auch hier verlieren 16 Menschen ihr Leben.
An beiden Orten wird am Mittwoch der Opfer gedacht. Am Flughafen in Zaventem gab es genau um 7:58 Uhr eine Schweigeminute. Ein ebenso berührender wie gespenstischer Moment. Kein Laut - selbst der Flugverkehr am Brussels Airport war für die Zeit der Zeremonie eingestellt worden. Schweigen, um Punkt 7:58 Uhr. Vor exakt einem Jahr war in der Abflughalle die erste Bombe explodiert. Kurz darauf folgte eine zweite, verheerende Explosion.
Es folgten Szenen, die sich ins Gedächtnis des ganzen Landes eingebrannt haben. Überall Rauch, leblose Körper; wer noch auf den Beinen ist, flieht in Panik aus der Abflughalle. Die Fassade des Flughafengebäudes liegt buchstäblich in Scherben, die Decke ist teilweise eingestürzt. Allein in Zaventem werden 16 Unschuldige getötet.
Ihrer wurde also in einer bewegenden Zeremonie noch einmal gedacht. Eddy Van Calster, der bei dem Anschlag seine Frau verloren hat, trägt ein Lied vor - "Stars" hat er es genannt im Gedenken an seine Frau. Auch ein junger Deutscher, dessen Frau ebenfalls bei dem Attentat getötet wurde, richtet das Wort an die Menge "Was wäre wenn wir etwas später zum Flughafen gekomen wären" - diese Frage wird ihn immer beschäftigen.
Die Persönlichkeiten mit - an der Spitze - dem Königspaar begeben sich anschließend in die Innenstadt: Um 9:11 Uhr soll auch in der Metrostation Maelbeek eine Schweigeminute stattfinden. Bei der Gelegenheit wird König Philippe auch mit einigen Überlebenden der Anschläge sprechen.
Die zentrale Gedenkfeier findet dann aber etwas weiter, am Schuman-Kreisel statt. Dort, im Herzen des Europaviertels, wird ein Mahnmal des Künstlers Jean-Henri Compère enthüllt; bei der Gelegenheit wird sich auch Premierminister Charles Michel an die Bevölkerung wenden.
Außerhalb des offiziellen Teils der Gedenkfeiern ist am Nachmittag schließlich noch ein Sternmarsch geplant. Von verschiedenen Startpunkten aus sollen die Menschen zur "Place de la Bourse" strömen. Der Platz vor der Börse war ja nach den Anschlägen zur zentralen Gedenkstätte geworden. Bei der Abschlussveranstaltung am Nachmittag sollen auch einige Opferangehörige und Überlebende der Anschläge das Wort ergreifen.
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rop/akn - Bilder: Dirk Waem (belga)