Weltpremiere: Das "E-Car 333" wird auf der Brüsseler Automesse enthüllt. Ein Kleinwagen, der anders ist als die anderen. Ein Elektroauto. Ein Dreisitzer, mit drei Reifen und bis zu 300 Kilometern Reichweite.
"Das Fahrzeug ist sehr leicht, wir benötigen dadurch eine kleine Batterie", sagt E-Car-Erfinder Xavier Van der Stappen. Das Besondere an dem Auto: Es wurde in Belgien konzipiert und soll auch hier hergestellt werden. Van der Stappen hofft auf 50 Bestellungen während der Automesse, dann geht das belgische E-Car in Serienproduktion.
Nutzfahrzeuge stehen bei der 95. Ausgabe der Automesse im Mittelpunkt. Elektrische Modelle gibt es noch so gut wie keine. In Belgien werden aber wieder deutlich mehr Lieferwagen zugelassen. Aus mehreren Gründen, wie Joost Kasemans von Febiac, Veranstalter der Automesse, erklärt. Mit der Wirtschaft gehe es aufwärts, dadurch würden Spediteure mehr Lieferwagen benötigen. Aber auch, weil wir immer mehr im Internet einkaufen und die ganzen Päckchen geliefert werden müssen.
Eine der Expohallen des Heysels ist den Zweirädern gewidmet. BMW hat im vergangenen Jahr besonders viele Motorräder in Belgien verkauft, sagt Christophe Weerts, Sprecher des Herstellers aus Bayern.
Zurück zu den Autos: Skoda, Audi, BMW, Mazda und Mercedes-Benz präsentieren in Brüssel Welt- beziehungsweise Europaneuheiten. Beim Autobauer aus Stuttgart ist es das Facelift des Kompakt-SUV GLA. Doch worauf kommt es den meisten Kunden an: Abgaswerte oder Design? "Ich denke, dass Design heute eine sehr große Rolle spielt. Für viele kommt die Ökologie erst ganz zum Schluss. Design und Preis sind vielen viel wichtiger". Die ehrliche Antwort stammt von Mercedes-Sprecher Christophe Vloebergh.
Zum Schluss noch ein Blick auf den Stand von Volvo. Mehr als die Hälfte aller Volvo-Neufahrzeuge weltweit werden am Standort Gent in Belgien produziert. Zusammen mit Audi Brüssel die einzig noch in Belgien verbliebene Produktionsstätte. Immer mehr Leute würden beim Autokauf darauf Wert legen, sagt René Aerts von Volvo.
Auch die Politik habe inzwischen reagiert. Mehrere Minister hätten einen S90 als neue Dienstlimousine bestellt. Man darf also gespannt sein, wer künftig im Regierungsviertel mit einem Volvo vorgefahren wird.
Die Brüsseler Messe läuft bis zum 22. Januar. Insgesamt werden 400.000 Besucher erwartet.
Alain Kniebs - Bild: Laurie Dieffembacq (belga)