Dem Schienennetz-Betreiber Infrabel steht eine regelrechte Rosskur bevor. Laut der Wirtschaftszeitung L'Echo sollen zunächst zwei Filialen zusammengelegt werden, nämlich das Studienbüro Tuc-Rail und Ixilio, ein Unternehmen, dass auf Informatik-Infrastruktur spezialisiert ist. Durch die Fusion von Tuc-Rail und Ixilio sollen insgesamt knapp 1.000 Arbeitsplätze überflüssig werden.
Zeitgleich baut auch das Mutterhaus weiter Stellen ab: Bei Infrabel wird die Zahl der Mitarbeiter um knapp 3.000 gesenkt. Unterm Strich werden damit im Jahr 2020 nur noch etwas mehr als 10.000 Leute für Infrabel arbeiten, fast 4.000 weniger als jetzt.
Dabei sei das Unternehmen jetzt schon personell unterbesetzt, bemerkt die Zeitung L'Echo. Fachleute stellten sich denn auch die Frage, ob Infrabel in Zukunft überhaupt noch dazu in der Lage sei, seine Mission zu erfüllen.
Die Direktion will nach eigenen Worten keine reinen Entlassungen vornehmen. Vielmehr soll der Arbeitsplatzabbau über natürliche Abgänge erfolgen, das heißt, dass ausscheidendes Personal nicht ersetzt wird.
rop - Bild: Anthony Dehez (belga)
Wenn schon eine Zeitung wie "L'Echo", ein Sprachrohr der Wirtschaft, schon die personelle Unterbesetzung beklagt, dann muss man die geplante Personalreduzierung kritisch betrachten. Entweder wird in Zukunft am Unterhalt der Eisenbahn gespart und damit auch an der Sicherheit bzw. man wird vermehrt auf Subunternehmer zurückgreifen, um Kosten auf dem Rücken der Arbeitnehmer zu sparen. Dies um das Unternehmen "boersenfitt" zu machen. Schönfärberei in Reinkultur verbunden mit Realitätsverweigerung.
Dann wird man sicher im Rahmen dieser "Rentabilitätsoffensive" auch Schienen an Schrotthaendler verkaufen wie es so manch drittklassiger afrikanischer Diktator gemacht hat.