Solch ein Abkommen würde die Hoffnung anderer europäischer Länder schüren, man könne die Vorteile ohne die Nachteile eines Binnenmarkts genießen, sagte Michel der "Financial Times" am Freitag. "Das ist nicht möglich." Britische Politiker, die dies glaubten, würden träumen.
Die Volksabstimmung für einen Austritt Großbritanniens aus der EU habe eine sehr negative Lage für das Land geschaffen, die er bedauere, sagte Michel. Aber: "Ich werde nicht akzeptieren, dass wir nun die Zeche zahlen."
Zudem kritisierte er die Favoritin für die Nachfolge des scheidenden britischen Premierministers David Camerons, Theresa May. Die britische Innenministerin hatte angekündigt, im Falle eines Sieges mit den formellen Austrittsverhandlungen bis kommendes Jahr zu warten. Michel bezweifelte, dass Firmen und die Märkte bis Ende des Jahres warten könnten. Mays Herausforderin Andrea Leadsom würde nach eigenen Angaben bereits im September die Verhandlungen eröffnen.
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