5 Kommentare

  1. Man kann dieser einstimmigen Presse-Meinung nur zustimmen.

    Die europäischen Verbände haben die Chance verpasst, der FIFA und ihrem despotischen Präsidenten zu zeigen, dass er auch eine WM ohne Frankreich, Deutschland, England, die Niederlande, Belgien und Dänemark haben kann.

    Vor dem Spiel USA-Wales wurde ein US-Journalist von den katarischen Sicherheitskräften abgeführt, weil er ein schwarzes T-Shirt mit einem Regenbogen trug. Er wurde beschimpft und genötigt, das T-Shirt auszuziehen, was er ablehnte. Nach einer halben Stunde ließ man ihn nach Intervention eines Vorgesetzten wieder frei.

    Diese von einem korrupten Verband (dessen Präsident sich höchstwahrscheinlich in Doha niedergelassen hat, um Ermittlungen in der Schweiz zu entziehen) nach einer korrupten Vergabe organisierte WM in einem Land, in dem universelle Menschenrechte nicht viel zählen und deren Organisation 100 Milliarden € gekostet hat, ist eine Farce.

    Genauso eine Farce wie der Profifußball selbst, bei dem für den Wechsel eines Spielers von einem Verein zu einem anderen 300 Millionen € fließen…

  2. Dieter, ich muss dich leider korrigieren, mit geschätzten $ 220 Milliarden (!) ist diese WM in der Tat die teuerste Fußball-Farce aller Zeiten...

    Und sie hat gezeigt, dass Organe wie die FIFA ein echtes Problem für die Demokratie darstellen, wenn sie derart viel Macht projizieren kann.

    Sponsoren wie Tomorrowland werden sich wohl in Zukunft zweimal überlegen, ob sie den Fußball unterstützen wollen, wenn die FIFA sogar ein simples Etikett im Inneren (!) des Trikots der Roten Teufel mit der Aufschrift "Love" verbieten kann... Wenn sogar "Love" zu anstößig ist, was soll dann die nächste Message auf Trikots sein? Sharia for all?

  3. Ja, Katar ist ein schlimmes islamistisches Land, in dem die Menschenrechte mit Füssen getreten werden und die LGBTQ-Community brutal unterdrückt wird. Aber die „One-Love“-Armbinde ist trotzdem lächerlich, vor allem bei den Franzosen, Belgier und Deutschen. Weil Vereine wie Paris St. Germain, AS Eupen, Bayern München ganz oder teilweise von Katar finanziert werden. Seltsam auch, das Polen, Kroatien und die südamerikanischen Länder auch gut ohne diese Binde auskommen.
    Ist diese Diskussion nur ein Zeichen für westeuropäische Arroganz? Minster Habeck hat Manuel Neuer aufgefordert, die "Love" Binde trortzdem zu tragen. Der gleiche Habeck, der im März einen Bückling in Katar machte und um Gas gebettelt hat.

  4. Erlauben Sie mir, etwas zu nuancieren, Herr Radermacher: Minister Habeck hat keinesfalls "aufgefordert", sondern gesagt, ihn würde es interessieren bzw. er wäre gespannt zu sehen, was denn passieren würde, wenn Neuer diese Binde doch tragen würde.

    Arroganz und Doppelmoral sehe ich doch eher bei den Kataris, die groß posaunen, dass "alle willkommen sind"... außer LGBTQ und diejenigen, die sie unterstützen.

    Das einzig "Positive", das man an dieser ganzen Farce sehen könnte, ist, dass der Schuss, die Zensur der FIFA und des Katars gänzlich nach hinten los ging, denn jetzt redet kaum jemand mehr über Fußball, sondern fast nur noch über Menschenrechtsfragen - und das ist gut so.

  5. Der gleiche Habeck, der im März einen Bückling in Katar machte und um Gas gebettelt hat.
    Werter Herr Radermacher,
    den gleichen "Bückling" wird Herr Habek wahrscheinlich machen wenn er in Brüssel vor dem König steht. Er ist im Protokoll verankert.
    Herr Habek hat nicht um Gas gebettelt, er wollte einen Liefervertrag abschliessen. Der kam bislang nicht zustande weil Herr Habek sich, im Gegensatz zu den Chinesen, nicht die Laufzeit und die Bedingungen von Kathar diktieren lassen wollte.
    Bezüglich dieser "One Love-Binde" die ohnehin nur ein lauwarmer Kompromiss war gibt es, um einen deutschen Olypiasieger zu zitieren, nur einen Kommentar:" Packt's z'sammen und kommt's hoam":