"Gold und Silber", jubelt De Standaard. "Nina Derwael schafft Gold und Silber innerhalb einer Stunde", schreiben Het Laatste Nieuws und Gazet van Antwerpen auf Seite eins. "Zweiter EM-Titel für Nina Derwael", so die Schlagzeile von La Libre Belgique.
Auf vielen Titelseiten sieht man heute eine, beziehungsweise zwei junge Frauen mit Medaillen um den Hals: Bei den European Championships in Glasgow haben die belgischen Turnerinnen nämlich bemerkenswerte Erfolge feiern können. Nina Derwael konnte zunächst am Stufenbarren ihren Europameistertitel verteidigen, den sie im letzten Jahr errungen hatte, und gewann wieder Gold. Nur eine Stunde später holte sie Silber am Schwebebalken. Die Mannschaftskollegin Axelle Klinckaert rundete den Tag dann ab und gewann die Bronzemedaille im Bodenturnen. "Was für eine Freude!", jubelt denn auch Het Nieuwsblad. "Gold, Silber, Bronze: belgische Glücksgefühle auf der Turn-Europameisterschaft", schreibt De Morgen. "Groß", meint einfach nur Het Belang van Limburg.
La Libre Belgique blickt ihrerseits schon einmal nach vorne: Heute beginnen nämlich in Berlin die Leichtathletik-Europameisterschaften. "Die belgischen Medaillenchancen", schreibt La Libre Belgique auf ihrer Titelseite. Klar, da denkt man zunächst an Nafissatou Thiam, die Siebenkampf-Olympiasiegerin. Hoffnungen dürfen sich aber auch die Belgian Tornados machen, die 4-mal-400-Meter-Staffel der Männer um die Gebrüder Borlée.
Für alle, die noch Zweifel hatten...
Thema in vielen Zeitungen ist aber auch nach wie vor das Wetter: "In Belgien purzelt ein Hitzerekord nach dem anderen", notiert etwa Le Soir auf Seite eins. Gestern wurde nämlich der Super-Sommer 1976 entthront: Inzwischen wurde der 52. Sommertag gezählt, an dem sich also die Höchsttemperatur auf 25 Grad oder mehr beläuft. Damit schlägt dieser Sommer den des Jahres 1976. Den Allzeitrekord hält nach wie vor der Sommer 1947 mit insgesamt 68 Sommertagen. Der Sommer ist brütender als der ohnehin schon denkwürdige von 1976, so fasst es denn auch La Libre Belgique zusammen. "Und irgendwann kriegen wir auch 55 Grad in Uccle", prophezeit ein Klimaforscher in Het Nieuwsblad. Der diesjährige Sommer sollte ein Weckruf sein, sagt Jean Jouzel. Das sei nämlich erst der Anfang. Extreme Wetterphänomene werden ab jetzt wohl nur noch zunehmen.
"Wir können das nicht mehr stoppen", so allerdings die alarmierende Einschätzung eines Meteorologen in Gazet van Antwerpen. Er beruft sich da auf einen neuen Bericht, den 524 Klimaforscher im Auftrag des amerikanischen Wetterdienstes erarbeitet haben. Deren Feststellung: Das Klima entgleist an allen Fronten. Im Klartext: "Es ist fünf nach zwölf", sagt der Meteorologe.
"Für alle, die noch Zweifel hatten: Der Klimawandel ist eine Tatsache", schreibt jedenfalls Het Laatste Nieuws. Und das gilt auch, wenn wir im nächsten Sommer sechs Wochen Regen bekommen, sagt ein Experte. Auch das wäre dann nämlich die Folge des Klimawandels. Das Problem ist nämlich, dass die Jetstream-Winde langsamer variieren, als das früher der Fall war, hakt Le Soir ein. Heißt: Im Sommer dauern Wetterperioden schlicht und einfach länger.
Es geht um das Überleben der Menschheit
Damit sollte der Klimaschutz doch eigentlich zur wichtigsten Priorität geworden sein, meint L'Avenir in seinem Leitartikel. Es besteht höchste Dringlichkeit – und deswegen muss man jetzt auch alles tun, um die Behauptungen der Klimaskeptiker zu entkräften; dazu gehören bekanntermaßen auch politisch Verantwortliche. Die alarmierenden Prognosen von renommierten Wissenschaftlern auf der ganzen Welt kann man schließlich nicht weiter ignorieren. In der Praxis wird das bedeuten, dass wir unsere Lebensweise ändern müssen, die Art zu konsumieren und die Art zu produzieren. Im Fokus stehen da vor allem die Autoindustrie, aber auch die Luftfahrtbranche. Hier geht es in jedem Fall um das Überleben der Menschheit und die Zukunft der kommenden Generationen.
Für die Regionalpolitiker beginnt das schon beim Wassermanagement, meint Het Belang van Limburg. Insbesondere Flandern wird von einer historischen Dürre heimgesucht. Die Landwirte beklagen massive Ernteausfälle. Und glaubt man den Klimaforschern, dann wird das nicht der letzte Sommer dieser Art sein. Vor diesem Hintergrund kann man sich nicht weiter darauf verlassen, dass der Katastrophenfonds in solchen Fällen die Bauern entschädigt. Wir brauchen jetzt schnellstens einen Masterplan, um die Wasserversorgung auch in Zukunft gewährleisten zu können. Die flämische Regierung, die sich selbst für eine Reform-Weltmeisterin hält, scheint das aber nicht erkannt zu haben.
Die nukleare Kartoffel
Dazu passt in gewisser Weise die heutige Aufmachergeschichte in Le Soir: "Der Energiepakt hat Sand im Getriebe", so die Schlagzeile. Erst vor einigen Monaten hatte sich ja der Föderalstaat endlich mit den Regionen auf den energiepolitischen Fahrplan des Landes verständigt. Unter anderem wurde ja entschieden, dass der Atomausstieg spätestens 2025 erfolgen soll. Nach energiepolitischen Maßstäben ist das quasi morgen. Dennoch lässt die Schaffung des sogenannten Föderalen Energiekomitees auf sich warten; dieses Gremium soll den Atomausstieg begleiten. Strittig ist aber, wer im Einzelnen in diesem Komitee vertreten sein soll. Für Naserümpfen sorgt vor allem die Tatsache, dass auch zwei Lobbygruppen vertreten sein sollen, die sich für Atomkraft aussprechen.
In Belgien ist die heiße Kartoffel nuklear, meint Le Soir in seinem Leitartikel. Nicht vergessen: Ein erstes Mal wurde der Atomausstieg schon 2003 beschlossen; greifen sollte der demnach ab 2015. Das wurde freilich inzwischen verschoben. Jetzt scheint der Atomausstieg wieder zu haken; der Eine oder Andere mag sogar das Gefühl bekommen, dass der Rückwärtsgang eingelegt werden könnte. N-VA-Chef Bart De Wever täte jedenfalls nichts lieber. Trotz der Tatsache, dass der Atomausstieg schon seit 15 Jahren gesetzlich verankert ist, dürfte also die endgültige Entscheidung darüber letztlich doch erst von der nächsten Regierung getroffen werden.
Roger Pint
Thema KLimawandel; Auch ich vertrete die Meinung, dass wir mittedendrn sind. Und trozdem wird es mmer noch Menschen geben, die für diese EInstellung ein müdes Lächeln haben
Dieser Sommer ist ein gefundenes Fressen fuer Panikmacher, Weltuntergangspropheten, Schwarzseher, die glauben, die "Endzeit" habe angefangen. Nur bin ich der Meinung, das man trotz diesen heissen Sommers einen kuehlen Kopf bewahren und sich nicht verrueckt machen lassen soll. Gottes Schoepfung ist so unendlich komplex, dass es uns Menschen wohl nie gelingen wird, alles zu entraetseln und begreifen. Vor allem wird man nicht alles berechnen koennen. Ein kuehles Getraenk und ein schattiges Plaetzchen sind das beste??
Aus der Entwicklung des CO2 in der Luft das Klima der Zukunft vorauszusehen, ist so, als würde man versuchen, das Klima der Vergangenheit mit CO2 zurückzurechnen: es funktioniert nicht. Warum es in der Vergangenheit Eiszeiten und Warmzeiten gab, diese Faktoren kennt bis auf den heutigen Tag niemand.
Warum haben diese CO2-Kaffee-Satz-Leser denn diesen heißen Sommer nicht vorausgesehen? Die wissen doch sonst alles besser als jeder Meteorologe, der höchstens 10 Tage nach vorne schauen kann.
Selbstverständlich sind einzelne Wetterphänomene und auch ein "Jahrhundertsommer" weder Indizien noch Beweise weder für den zyklischen noch für den anthropogenen Klimawandel. Darüber, dass beide Formen Realität und keine Hirngespinste sind, herrscht unter den Wissenschaftlern jedoch Konsens.
Sollten die Klimawissenschaftler mit ihrer Prognose recht haben, dass der -
durch den Menschen angestoßene Prozesse - beschleunigte Klimawandel u.a. vermehrt zu extremen Wetterphänomenen, wie z.B. vermehrten Hitze- und Dürreperioden führt, können wir uns in diesem Sommer zumindest ein Bild davon machen, welche Konsequenzen dies auch in Mitteleuropa haben kann.
Eine andere Möglichkeit wäre es, an die göttliche Schöpfung zu glauben. Wer dies aus Sicht der christlichen Weltuntergangsreligion tut, darf sich -wie Herr MSE - beruhigt zurücklehnen und noch ein letztes kühles Bierchen gönnen. Denn das Ende ist seit 2000 Jahren bekanntlich nah.
Seit 1990 dreht das Wetter zunehmend durch, und das ist selbst von der offiziellen Systempresse mit seriösen Statistiken bestätigt worden.
Man braucht nur bei Google "Hitzewelle" oder "Juli zu heiß" einzugeben.
Doch anstatt mal etwas gegen den noch schneller voranschreitenden Klimakollaps in Mitteleuropa zu unternehmen, beschleunigen unsere Föderalpolitiker aller EU-Staaten diese tödliche Katastrophe noch mit Absicht.
Beispiele gefällig? Polen baut seine ungefilterten schmutzigen Kohlekraftwerke immer weiter aus, Belgien baut seine Hochöfen in Gent weiter aus und hat einen riesigen Fuhrpark an uralten GM-Dieselloks, Merkel-Deutschland betoniert alles komplett zu mit Straßen und grauen Häusern, weil es die "Welt retten" (aller Jungmänner) will und sich als Arbeitsamt der osteuropäischen LKW-Billig-Piloten fühlt, Tschechien und Griechenland denkt gar nicht daran, aus der Kohle auszusteigen, EU-Politiker fördern mit unseren Steuergeldern den LKW-Verkehr und den globalen Flugverkehr, zahlen Subventionen an dubiose LKW-Kutscher aus Osteuropa, die unsere Schlachttiere Richtung Ukraine, Türkei und Algerien auf bestialische Art und Weise karren.